Transkript

Hallo und herzlich willkommen bei Beziehungsmagie sicher durch Liebe, Glück und Krise navigieren. 

Ich bin Beatrice Wespi, Beziehungs- und Business Coach und ich freue mich riesig, dass du heute meinen Podcast lauschst.  

Heute sprechen wir über Kommunikation, und zwar ganz konkret über das aktive Zuhören. Schon in den vergangenen Episoden habe ich immer einmal über das aktive Zuhören gesprochen, jedoch eher nebensächlich. Heute befassen wir uns etwas tiefer damit.  

Viel zu oft, wenn uns jemand etwas erzählt, haben wir das Gefühl, wir hören wirklich zu und doch, oft denken wir schon, während der andere spricht, was unser nächstes Argument sein könnte, oder wir schweifen mit unseren Gedanken ab. 

Beim aktiven Zuhören geht es darum, mit beiden Ohren zuzuhören. Das heisst wirklich präsent zu sein, mit den Gedanken nicht abzuschweifen und der Gesprächspartnerin oder dem Gesprächspartner zu signalisieren, dass du sie oder ihn verstehst und schätzt. Und heute möchte ich dir erklären, warum das aktive Zuhören gerade in Beziehungen, nicht nur in Partnerschaften so wichtig ist und was die Techniken für das aktive Zuhören sind.  

Gerne gebe ich dir als erstes dazu ein Beispiel: Stell dir vor, Dein Freund Peter hatte einen stressigen Tag auf der Arbeit. Er kommt zu dir und sagt: “Es war heute wirklich schlimm im Büro. Ich hatte so viel zu tun und meine Chefin hat mich ständig unterbrochen.”. Passives Zuhören könnte dann zum Beispiel so aussehen: Du sitzt auf dem Sofa, bist abgelenkt, schaust auf dein Handy und antwortest nebenbei: “ja, das ist echt doof für dich!” 

Und danach wechselst du das Thema mit einer Frage, völlig aus dem Zusammenhang gerissen, wie zum Beispiel: “Sag mal nächstes Wochenende treffen wir jetzt Lisa und Sarah?” Kannst du dir vorstellen, wie sich Peter dabei fühlt? Wahrscheinlich nicht sehr verstanden und unterstützt. Deine Aufmerksamkeit lag nicht bei ihm und er spürt, dass sein Problem, und somit er, für dich nicht wichtig sind.

Wie könnte die Situation aussehen, wenn du aktiv zuhörst? Du legst dein Handy weg, schaust den Pieter an und sagst: “Das klingt echt anstrengend! Es muss frustrierend sein, ständig unterbrochen zu werden, wenn man so viel zu tun hat. Sag mal, wie bist du damit umgegangen?”.

Hier zeigst du, dass du nicht nur die Worte gehört hast, sondern auch die Gefühle dahinter wahrgenommen hast. Peter fühlt sich ernst genommen und ermutigt, mehr über seine Erfahrung zu sprechen. Der Unterschied zwischen den beiden Szenarien ist deutlich. Im ersten Beispiel fühlt sich Peter wahrscheinlich ignoriert und seine Sorgen als unwichtig abgetan. Im zweiten Beispiel fühlt er sich verstanden und unterstützt, was ihm helfen kann mit der Situation besser umzugehen.  

Warum ist aktives Zuhören wichtig? 

Wenn du aktiv zuhörst, kannst du die Argumente deines Gegenübers besser nachvollziehen. Du kannst unter Umständen auch zwischen den Zeilen lesen und verstehst die Gefühle deines Gegenübers. Wenn für dich etwas nicht klar ist, dann fragst du einfach nach. Das schafft einerseits Verbindung und Vertrauen und es vermeidet Missverständnisse. Durch aktives Zuhören entsteht eine vertrauensvolle Basis. Es zeigt deinem Lieblingsmenschen oder deinem Gegenüber, dass du ihn respektierst und seine Gefühle wichtig nimmst. So ist es leichter für ihn, sich zu öffnen und aufeinander einzugehen.

Vorteile des aktiven Zuhörens 

Dadurch, dass wir genau zuhören und bei Unklarheit nachfragen, können Missverständnisse vermieden und Konflikte verhindert werden. Ein toller Nebeneffekt ist auch, dass wir durch aktives Zuhören besser Informationen aufnehmen und somit auch weniger vergessen geht. Und als kleiner Exkurs aktives Zuhören ist auch extrem wertvoll im Job. Zum Beispiel bei Kundengesprächen, bei Lohnverhandlungen oder auch bei Mitarbeitergesprächen. Doch zurück, warum aktives Zuhören so wichtig ist.   

Wir alle wünschen uns, gehört und verstanden zu werden. Wenn wir das Gefühl haben, dass uns jemand wirklich zuhört, fühlen wir uns wertgeschätzt und unterstützt. Ich würde so oft in meinen Coachings von einer der beiden Personen oder auch von beiden, fühle ich mich nicht gesehen und nicht gehört in unserer Beziehung. Und wenn ich mit dem Paar über ihre Kommunikation spreche, dann merke ich, dass Gespräche zu mehr als neunzig Prozent nur noch zwischen Tür und Angel stattfinden. Da sind wir ehrlicherweise meistens auch von aktiven Zuhörern weit entfernt. Und eine Beziehung ohne gemeinsame Gespräche, also ohne natürliche in Anführungszeichen oder mit nur noch oberflächlicher Kommunikation führt nach und nach unweigerlich zur Entfremdung. Darum ist es so wichtig, immer wieder Gespräche einzuplanen. Wenn es gerade stressig ist im Alltag, kann es extrem hilfreich sein, gemeinsame Termine für Gespräche fix in die Agenda einzutragen.

Praktische Tipps für aktives Zuhören
Aber wie geht das mit dem aktiven Zuhören jetzt konkret fragst du dich vielleicht? Gerne zeige ich dir hier einige Techniken, die dir helfen können, ein besserer Zuhörer oder eine bessere Zuhörerin zu werden.  

  1. Sei präsent!
    Das klingt einfach, aber in einer Welt voller Ablenkungen ist es oft schwieriger als gedacht. Schalte dein Handy aus, lege es weg und konzentriere dich ganz auf dein Gegenüber.  
  1. Paraphrasieren
    Das bedeutet, dass du das Gehörte in deinen eigenen Worten zusammenfasst und wiederholst. Du kannst zum Beispiel sagen: “Wenn ich dich richtig verstehe, siehst du das so…” Das zeigt nicht nur, dass du zugehört hast, sondern gibt deinem Gesprächspartner oder deiner Gesprächspartnerin auch die Möglichkeit, Missverständnisse zu klären.  
  1. Fragen stellen
    Ist dir etwas nicht klar, dann frage nach. Und gerne kannst du auch Diskussionsfragen stellen, idealerweise Offene Fragen, die nicht einfach mit einem Ja oder Nein beantwortet werden können. Diese Fragen regen dein Gegenüber zum Nachdenken und Weitererzählen an. Ein Beispiel könnte sein: Wie hast du dich dabei gefühlt? Oder Was denkst du, könnte eine gute Lösung sein?  
  1. Nonverbale Signale
    Deine Mimik und Gestik sagen oft mehr als Worte. Achte darauf, mit deiner Körperhaltung und deinem Gesichtsausdruck dein Interesse zu zeigen. Ein freundliches Lächeln, ein zustimmendes Nicken oder ein aufmerksamer Blick können das Gespräch enorm bereichern.  
  1. Empathie zeigen
    Versuche dich in die Lage deines Gesprächspartners oder deiner Gesprächspartnerin zu versetzen und ihre oder seine Gefühle nachzuvollziehen. Zeige Mitgefühl und Verständnis. Ein einfacher Satz wie: “Das klingt wirklich schwierig. Ich kann verstehen, warum dich das belastet.” kann viel bewirken.  

Puah! Vielleicht denkst du, das ist ganz schön viel diese fünf Techniken. Wie kriege ich das je hin? 

Die gute Nachricht ist: Aktives Zuhören ist eine Fähigkeit, die du üben kannst. Und es geht jetzt auch nicht darum, alles auf einmal zu integrieren. Pick dir ein, zwei Dinge raus, die dich ansprechen und übe dich darin, erfahre dich darin. Versuche jeden Tag in deinen Gesprächen diese ein, zwei Techniken anzuwenden und du wirst sehen, wie sich die Qualität deiner Kommunikation verbessert und deine Beziehungen sich vertiefen.

Übung und Überwindung von Hindernissen 
Sobald die funktionieren, nimmst du die nächsten zwei Techniken dazu. Je mehr du dich darauf einlässt, desto natürlicher wird es dir mit der Zeit fallen.  

Wie so oft gibt es auch Hindernisse beim aktiven Zuhören. Manchmal sind wir abgelenkt, haben Vorurteile oder es fällt uns schwer, wirklich empathisch zu sein. Wichtig ist, oder hilfreich ist, dass du dir dieser Hindernisse bewusstwirst und aktiv daran arbeitest, sie zu überwinden.  

Zum Beispiel kannst du dir vornehmen, in schwierigen Gesprächen bewusst tief durchzuatmen und dich zu zentrieren, bevor du antwortest. Oder wenn du merkst, dass du zu abgelenkt bist, kann es auch sinnvoll sein, das ehrlich zu kommunizieren und einen neuen Termin für das Gespräch zu vereinbaren.  

Was nicht hilfreich ist, ist einfach zu sagen: Ah, ich mag heute nicht darüber sprechen. So bekomme dein Gegenüber den Eindruck, dass das Thema für dich völlig unwichtig ist.

Das waren meine fünf Techniken, die ich dir mitgeben wollte für aktives Zuhören. 

Meine Absicht war es, dir auch ein paar Tipps mitzugeben, wie du dich verhalten kannst oder was du machen kannst, wenn dich das Thema des Gegenübers nicht interessiert. Vor dieser Herausforderung stehen wir ja immer mal wieder. Ich merke aber gerade, dass die Zeit recht fortgeschritten ist und diese Episode in meinen Augen zu lang werden würde. Und darum habe ich entschieden oder darum entscheide ich ganz spontan, dieses Thema bei der nächsten Episode aufzunehmen. Also wenn dich das interessiert, hör gerne rein, nächsten Freitag.  

Ich hoffe, ich konnte dir die Wichtigkeit und auch die Vorteile für dich, dein Gegenüber, deinen Lieblingsmenschen und eure Beziehung des aktiven Zuhörens näherbringen. Denk daran: Aktives Zuhören ist der erste Schritt zu einer besseren Kommunikation und einer tieferen Beziehung. 

Wähle ein bis zwei Techniken aus, die ich dir vorgestellt habe und starte damit. Erfahre dich darin, übe darin und werde jeden Tag besser.

Gefällt dir mein Podcast? Ich freue mich, wenn du ihn mit Freunden und Bekannten teilst.

Gerne darfst du mir auch eine Frage stellen, die ich versuche in einer kommenden Episode aufzunehmen.

Du findest mich auf Facebook, LinkedIn, Youtube, Instagram oder über meine Website beatricewespi.ch. 

 

 

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