Dieser Blogartikel entstand im Zusammenhang mit der Blogparade von Christina Wenz zum Thema „Konflikt als Chance“.
Ich finde Blogparaden sehr spannend. Es ist interessant zu lesen, was verschiedene Personen zum gleichen Thema schreiben. Auch ist es faszinierend zu sehen, aus welchen verschiedenen Blickwinkeln ein Thema beleuchtet werden kann.
Im ersten Moment als ich Christinas Einladung für die Blogparade gelesen habe, dachte ich, dass dieses Thema meine Leserinnen, jedenfalls im Zusammenhang mit dem Start in ihre Selbständigkeit, nicht so stark betrifft. Zu Beginn einer Selbständigkeit beschäftigen wir uns – so wäre es jedenfalls wünschenswert – nicht schon mit Konflikten. Beim genauen Hinsehen, hat sich aber doch etwas in mir geregt …
Stehen wir nicht gerade beim Start oder sogar bereits bevor wir den Entscheid gefällt haben – uns selbständig zu machen – vor verschiedensten Konflikten? Vielleicht Konflikte mit dem Partner, der Familie und mit grosser Sicherheit tragen wir immer auch Konflikte mit uns selber aus. Insbesondere wenn wir Frauen uns auf den Weg zu etwas Neuem machen, sind wir oft unsicher.
Fragen über Fragen
tauchen auf und wir haben mit uns selber manchmal heftige Diskussionen oder sogar kleinere Machkämpfe auszutragen:
- Bin ich gut genug?
- Ich brauche eine Webseite und dann kann mich jeder im Internet sehen. Will ich das? Das macht mir Angst.
- Ist es wirklich notwendig diesen Schritt zu machen? Oder – habe ich einfach nur Angst vor dem nächsten Schritt?
- Meine Konkurrenten können das viel besser. Ich schmeiße doch besser alles hin und suche mir einen Job als Angestellte.
- Nein, es ist noch zu früh um mich selbständig zu machen, zuerst brauche ich noch diese oder jene Weiterbildung.
- In Buchhaltung und Marketing kenn ich mich absolut nicht aus. So kann ich mich nie selbständig machen.
- Was denken meine Familie und meine Freunde über mich, wenn ich mit so einer Idee komme?
- Und, und, und …
Und was machen wir daraus?
Geben wir klein bei und unserem inneren Kritiker einfach recht? Ganz ehrlich, vielleicht wäre das manchmal der einfachere Weg.
Der einfachere Weg ist aber nicht immer der bessere. Vermutlich würden wir nach einer gewissen Zeit in eine Art „Lethargie“ verfallen und uns gar nichts mehr Neues zutrauen.
Aber haben wir nicht alle die Wahl?
Nämlich gerade diesen inneren Konflikt, den wir zuerst nur als mühsam abtun, der an unseren Nerven zerrt, als Chance anzunehmen und uns damit auseinanderzusetzen?
Was können wir gewinnen…
wenn wir innere Konflikte als Chance sehen?
- Wittern wir irgendwo eine Chance, sind wir in der Regel gerne bereit etwas zu investieren. Wir geben der Angelegenheit mehr Gewicht und befassen uns intensiver damit.
- Zeit ist bei Konflikten meistens ein hilfreiches Gut. Zeit sich auf den inneren Kritiker einzulassen und Zeit sich über die Situation Gedanken zu machen. Oft helfen uns gerade diese beiden Punkte, das Ganze aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Ganz oft realisieren wir das gar nicht, aber plötzlich im Alltag haben wir eine Blitzidee oder ein Blitzgedanke, der uns hilft den Konflikt zu lösen.
- Nutze genau diese Zeit um dich ruhig hinzusetzen. Am Besten nimmst du ein Blatt Papier und schreibst einfach ganz „frisch von der Leber weg“ was dir zu diesem Konflikt gerade so durch den Kopf geht. Oft ist es so, dass es am Anfang ein wildes Durcheinander von Gedankenblitzen ist. Aber je länger du schreibst, je fokussierter wirst du und oft steht die Lösung am Schluss auf dem Papier oder du siehst das Ganze zumindest schon etwas klarer.
- Kommst du noch nicht weiter, empfehle ich dir das Geschriebene wegzulegen. Lies es ab und zu mal durch oder nimm dir ein paar Tage später nochmals Zeit um daran weiterzuarbeiten.
- Kommst du trotzdem nicht weiter, hilft oft auch ein Gespräch mit einer anderen Person. Idealerweise mit jemandem, der gut zuhören kann, sich aber auch erlaubt kritische Fragen zu stellen. Auch hier kann es sein, dass der AHA-Effekt erst Stunden später oder sogar erst nach ein paar Tagen eintritt und du nicht direkt nach dem Gespräch schon weiter bist.
Ich bin überzeugt, dass du bei vielen inneren Konflikten nach diesem Prozess weiter bist. Oft haben wir eine gute oder zumindest befriedigende Lösung gefunden. Wir haben die Chance gepackt und oft sogar dazu gewonnen, einerseits an Erfahrungen, die uns reicher machen und andererseits, eine Lösung, die uns menschlich und vielleicht auch wirtschaftlich weiterbringt.
Ich bin gespannt was geschieht, wenn du deinen nächsten inneren Konflikt als Chance siehst und nicht als „Übel“ abtust. Ich freue mich, auf deine Erfahrung.
Bildquelle: @ Sergey Nivens / fotolia.com
Liebe Beatrice, ich danke Dir von Herzen für diesen wunderbaren und wertvollen Beitrag zur Blogparade. Ich freue mich riesig, das Dich das Thema dann doch angesprochen und zu diesem tollen Artikel inspiriert hat. Ich bin begeistert von Deinem Thema, da ich aus Erfahrung weiß, welche Zweifel man zu Beginn der Selbständigkeit hat und wie glücklich man ist, wenn man merkt, dass der Weg der Richtige war. Liebe Grüße, Christina
Liebe Christina
Herzlichen Dank dir für die Inspiration sich mit diesem Thema zu befassen und die Chance an meiner ersten Blogparade teilzunehmen. Es hat und macht noch immer richtig Spass :-). Merci vielmals!
Herzliche Grüsse Beatrice
Liebe Beatrice,
der innere Konflikt als Chance – ein toller Artikel. Ich sehe es ebenso wie du. Aus jedem inneren Konflikt kann etwas ganz tolles wachsen, wenn wir denn hinschauen. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, jeden Konflikt dankbar anzunehmen, weil er eben eine Chance ist. Eine Chance auf Veränderung, auf Wachstum, auf neue Erfahrungen.
Ich hoffe, dass du viele Leser mit deinem Beitrag erreichst und ihnen die Angst vor den eigenen inneren Konflikten nehmen kannst.
Mit sonnigen Grüßen
Jana
Liebe Jana
Vielen Dank für deine lieben Worte. Es freut mich, dass mein Artikel dir gefallen hat und wir hoffen zusammen, dass noch viele andere Menschen inneren Konflikten so begegnen können.
Liebe Grüsse Beatrice
Guten Morgen Frau Wespi,
hab den Artikel soeben genossen. Ja, den Mut brauchen wir täglich neu. Danke für die Inspiration.
Herzliche Grüße, Elke Kuhn
Guten Morgen Frau Kuhn
So schön zu lesen, dass sie meinen Artikel genossen haben. Vielen Dank für Ihr Feedback! Es freut mich, dass ich Sie inspieren konnte. Ich wünschen Ihnen einen wunderschöne Tag.
Liebe Grüsse Beatrice