Fühlt sich der Geist oder das Leben leer an, dann wird der Alltag alles andere als leicht. Im Gegenteil, alles wird beschwerlicher, die Freude wird weniger oder verliert ganz ihren Glanz und von Leichtigkeit oder Lebensfreude ist man weit weg.

Leider stelle ich in meinem näheren und weiteren Umfeld fest, dass es mehr und mehr Menschen gibt, die sich leer fühlen. Ob es mit dem Alter zu tun hat, mit Corona, mit dem Kriegsgeschehen, das gerade omnipräsent ist, mit dem Gesellschaftswandel, mit unseren Gewohnheiten, vielleicht auch mit den Wechseljahren – und ja liebe Männer auch euch (be-)treffen die Wechseljahre… vermutlich wie immer etwas von allem.

Viele fühlen den Puls des Lebens nicht mehr, es fehlt die Freude, ja es fehlen oft die Gefühle. Es fehlt der Sinn im Leben, der früher so präsent war, vieles wird hinterfragt und es fehlt neben anderem das Gefühl, sich so herzhaft über etwas zu freuen. Der Alltag wird abgespult, mehr schlecht als recht, man funktioniert einfach noch.

Aber Menschsein – egal in welchem Alter, egal was draussen gerade tobt heisst – sich zu spüren, zu fühlen wie es einem geht. Genau wie es sonnige Tage und Regentage geht, gibt es auch im Leben Hochs und Tiefs. Und wer keine Hochs fühlt, fühlt auch die Tiefs nicht mehr. Da macht sich genau diese Leere bereit.

Zwar nicht auf den ersten Blick, aber oft ist diese Leere auf die Dauer noch viel schwerer zu ertragen als ein Tief. Denn wie heisst es schön

«Ebbe folgt nicht auf Ebbe,
dazwischen liegt immer die Flut.»

Also auf jedes Tief folgt auch ein Hoch. Jemand der voll im Leben steht, kann in Zeiten von Hochs wieder tanken Und oft gibt es auch bei Tiefs im Leben immer wieder kleine Momente, wo man auftanken kann. Aber wer nur noch Leere spürt, dem geht bildlich gesprochen irgendwann das Benzin aus, weil er keine Momente hat, wo er tanken kann.

Wie geht es dir?
Spürst du immer öfters diese Leere oder ertappst du dich dabei, dass du schon länger nicht mehr richtig glücklich bist, empfehle ich dir genauer hinzuschauen.

Ich stelle dir hier zwei kleine Übungen vor – wie immer selbsterprobt -, um einfach mal wieder mit deinem Herzen in Verbindung zu kommen, dein Herz nach und nach wieder zu öffnen, um die schönen Dinge im Leben wahrzunehmen und zu spüren. Und ja gerade auch für Kopfmenschen sind diese vielleicht zu Beginn etwas zu «gspürigen»Übungen sehr hilfreich und wertvoll:

Die kleinen, schönen Momente

Halte Ausschau in deinem Alltag nach kleinen schönen Momenten wie z.B.

• die warmen Sonnenstrahlen auf deinem Gesicht,
• der Duft nach Frühling,
• ein Vogel, der singt, ein kurzer Schwatz im Lift oder auf dem Gang,
• eine schöne Kurznachricht, die dich erreicht.

Sicher findest du viel mehr von diesen kleinen, schönen Momente. Glaub mir, die gibt es in unserem Alltag mehr als wir denken, nur gehen sie leider manchmal vergessen.

Entdeckst du einen dieser kleinen schönen Momente, geniesse den so richtig, indem

• du deine Hand auf dein Herz legst,
• tief einatmest und
• ein Lächeln auf dein Gesicht zauberst. Okey, vielleicht musst du gerade zu Beginn deine Lippen ganz bewusst mit deinem Verstand «nach oben» biegen, aber mit der Zeit kommt es wie von selbst.
• Spüre so richtig wie dich schöne Gefühle durchfluten. Zu Beginn wird das eher zaghaft spürbar sein, mit der Zeit je längers je mehr.

Dinge neu entdecken

Eine zweite Übung, die mich dabei unterstützt hat, wieder echte Freude zu empfinden, ist die Folgende:
Nimm dir jeden Tag, drei Minuten Zeit. Atme 5-mal langsam tief ein und wieder aus. Wähle dazu folgenden Rhythmus und zähle jeweils auf 5:

• 5 Sekunden tief einatmen durch die Nase bis in deinen Bauch
• 5 Sekunden ausatmen mit locker, leicht geöffnetem Mund
• 5 Sekunden Atempause
• Nach den 5 Atemzügen, wähle etwas aus deiner Umgebung aus, dem du für rund eine Minute deine volle Aufmerksam schenkst. Schau genau hin, was du siehst und entdecke das Ausgewählte mit all deinen Sinnen, wie wenn du es zum ersten Mal sehen würdest.

Diese Übung kannst du überall machen. Ganz toll funktioniert sie in der Natur, wo du vielleicht einem kleinen Käfer, einer schönen Blume, einem Blatt oder einem Stein deine volle Aufmerksamkeit schenkst.

Beiden Übungen unterstützen dich dabei nach und nach für kurze Moment die Leere zu füllen und wieder mehr Lebensfreude und Leichtigkeit in deinen Alltag zu bringen. Sie können effektiv Wunder wirken im Kleinen. Mehr wertvolle Tools findest du auch in meiner E-Broschüre «5 effektive Werkezeuge für mehr Leichtigkeit und Lebensfreude».

Geht es aber grössere Dinge, die anstehen, wie ein Job oder eine Partnerschaft, die dich nicht mehr erfüllt, dann empfehle ich sehr dir Unterstützung zu holen. Entscheidungen, die mit innerer Leere gefällt werden, sind nicht die richtigen Entscheide, drum heisst es da genauer hinzuschauen und das gelingt in dieser Situation oft alleine nicht.

Angebote findest du viele im Internet oder gerne kannst du dich bei mir melden. In einem Coaching von 90 Minuten können wir bereits erste Weichen stellen und erste Veränderungen anstossen.

Ich freue mich auf dich!

Bildquelle: Unsplash / ilya mondryk