«»Transkript

Hallo und herzlich willkommen bei Beziehungsmagie, sicher durch Liebe, Glück und Krise navigieren.

Ich bin Beatrice Wespi, Beziehungs- und Businesscoach und ich freue mich riesig, dass du gerade meinen Podcast lauschst.

In der heutigen Episode spreche ich über die Kraft der Sprache und wie kleine Änderungen in unserer Wortwahl große Auswirkungen auf unsere Kommunikation haben. Im Besonderen geht es um die beiden Worte «aber» und «eigentlich».

Ich habe sie noch nie gezählt, aber diese beiden Worte fallen extrem häufig in der Kommunikation. Auch in meinen Beratungen höre ich sie immer wieder. Und auch ich übe mich darin, immer besser zu werden und sie zu ersetzen.

«Eigentlich»

Starten wir direkt mit dem Einfacheren der beiden, und zwar mit «eigentlich». Sicher kennst du auch solche Beispiele wie: «Eigentlich war das Essen gut.» oder du fragst jemanden, wie es ihm oder ihr geht. Und er oder sie antwortet: «hm, eigentlich geht’s mir gut».

«Eigentlich» ist ein Wort, das in meinen Augen praktisch immer weggelassen werden kann. In den meisten Fällen signalisiert es Unsicherheit oder es schwächt unsere eigene Aussage ab. Und das Gegenüber, das ist dann auch unsicher, wie die Aussage jetzt gemeint ist. Also geht es meinem Gegenüber jetzt wirklich gut oder geht es ihm nicht so gut oder was ist da genau gemeint?

Das führt zu einer unklaren Kommunikation. Und wie du weißt, ist eine klare Kommunikation jedoch ist in jeder Beziehung extrem hilfreich, Missverständnisse zu verhindern. Drum versuch dich in deiner Kommunikation darauf zu achten, wann du das Wort «eigentlich» brauchst und ob das wirklich passend ist oder ob du es allenfalls weglassen kannst.

«Aber»

Nachdem wir nun das Wort «eigentlich» betrachtet haben, wenden wir uns einem weiteren wichtigen Wort zu, dem «aber». Das Wort «aber» macht es etwas schwieriger. Das kann nicht einfach weggelassen werden. Wir können es jedoch oft mit anderen Ausdrücken ersetzen. Und ich zeige dir hier gerne verschiedene Varianten, die in der Kommunikation viel effektiver sind.

Oft nutzen wir «aber», um einen Gegensatz auszudrücken. Doch es kann für das Gegenüber so wirken, als würde es die erste Aussage zunichte machen. Sage ich zum Beispiel, «der Kuchen ist lecker, aber verwende doch das nächste Mal Rohzucker statt Zucker,» so ist das Gegenüber nicht ganz sicher, ob das Kompliment wirklich ernst gemeint war.

Wir haben verschiedene Möglichkeiten, das Aber zu ersetzen. Wir können stattdessen sagen «und» oder wir können auch «und gleichzeitig» verwenden oder wir können es auch durch «und trotzdem» ersetzen.

Gerne mache ich zwei konkrete Beispiele dazu.

Das erste Beispiel: «Ich verbringe gerne Zeit mit dir, aber ich möchte auch Zeit mit meinen Freunden verbringen.» Was, wenn ich stattdessen sage, «Ich verbringe gerne Zeit mit dir und gleichzeitig möchte ich auch Zeit mit meinen Freunden verbringen?» Einerseits werdet es die erste Aussage, «ich verbringe gerne Zeit mit dir» nicht ab und andererseits eröffnet es neue Möglichkeiten. So könnte man dann noch anfügen, «Können wir einen Weg finden, beides zu balancieren.» Die Aussage mit dem «aber» schränkt eher ein und verschließt in der Regel Möglichkeiten. Oft ist es dann mit einem «Aber-Satz» abgehackt und es wird gar nicht mehr groß weiter diskutiert.

Und das zweite Beispiel: «Ich weiß, dass du für deine Karriere viel arbeiten musst, aber ich fühle mich manchmal vernachlässigt.» Eine bessere Variante könnte sein: «Ich weiß, dass du für deine Karriere viel arbeiten musst und trotzdem fühle ich mich manchmal vernachlässigt. Lass uns darüber reden, wie wir unsere gemeinsame Zeit besser gestalten können.»

Das «und trotzdem» wirkt hier sehr verbindend. Es gibt dem ersten Teil des Satzes, «ich weiß, dass du für deine Karriere viel arbeiten musst», auch ein wichtiges Gewicht, wo ein «aber» diesen Teil eher abwerten würde. Das «und trotzdem» anerkennt die beiden Unterschiede, ohne sie zu einem Hindernis zu machen.

Diese Beispiele zeigen uns, wie mächtig «und», «und gleichzeitig» oder auch «und trotzdem» anstelle von einem «Aber» sein können. Auch hier ermuntere ich dich, in deiner Kommunikation darauf zu achten, wie oft du «aber» verwendest und allenfalls nach Alternativen zu suchen.

«Ja aber…»

Betrachten wir nun noch eine weitere häufige Formulierung, die sehr beliebt ist. Die kennst du sicher auch: «Ja aber…»

«Fahren wir nach Griechenland?» «Ja, aber denk dran, unser Budget ist nicht so groß.» Oder «Kommst du heute Abend mit ins Kino?» Und das Gegenüber meint: «Ja, aber denk dran, morgen müssen wir früh aufstehen.» Mal ehrlich, hast du noch Lust, ins Kino zu gehen oder deine Griechenlandferien zu planen?

Einerseits klingt das «Ja, Aber» als Zustimmung und trotzdem führt es oft zu einer Verunsicherung, es hat einen negativen Beigeschmack oder es führt sogar zu einer negativen Wendung im Gespräch.

Was, wenn wir es durch «Ja und» ersetzen? «Fahren wir nach Griechenland?» «Ja und lass uns doch gemeinsam schauen, wie wir es mit einem nicht zu hohen Budget hinkriegen.» Oder: «Kommst du heute Abend mit ins Kino?» «Ja, und lass uns einen Film finden, damit es nicht allzu spät wird, weil wir morgen früh raus müssen.»

Mit einem «ja und» bauen wir auf dem auf, was das Gegenüber gesagt hat und eröffnen einen Raum für positive Erweiterungen und für weitere Möglichkeiten. Und wenn du mit Griechenland oder dem Kinoabend nicht einverstanden bist, dann kommuniziere das bitte auch offen und ehrlich.

Das «Ja aber» ist wie das «eigentlich» eine sehr unklare Kommunikation. Und wie bereits gesagt, eine unklare Kommunikation ist oft der Auslöser für Missverständnisse und Konflikte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Ersetzen von «aber «durch «und», «und gleichzeitig» oder «und trotzdem» respektive «ja und» statt «ja aber» unsere Kommunikation offener und konstruktiver gestalten kann. Es geht nicht darum, nie wieder «aber» zu sagen, sondern vielmehr darum, bewusst zu wählen, wann und wie wir es verwenden.

Genauso verhält es sich mit dem Wort «eigentlich». Lassen wir «eigentlich» weg oder verwenden wir es nur noch sehr bewusst, wird unsere Kommunikation viel klarer. Eine offene und klare Kommunikation in einer Beziehung kann Vertrauen und Verständnis stärken, und zu einer tieferen, erfüllenden Verbindung führen. Ich ermutige dich oder euch, diese Techniken in euren eigenen Beziehungen auszuprobieren. Meine Erfahrung ist, dass es oft erstaunlich ist, wie so kleine Veränderungen in unserer Kommunikation große Unterschiede bewirken können.

Und das Geniale daran ist, du wirst die Auswirkungen auch in Beziehungen außerhalb deiner Partnerschaft spüren mit Freunden, mit Kolleginnen oder auch in der Kommunikation bei Geschäftsbeziehungen.

Das war Beziehungsmagie für heute. Ein herzliches Merci für deine Zeit und dein Vertrauen. Schön, dass du dabei warst. Ich hoffe, diese Episode hat dir gefallen und du konntest etwas Wertvolles für deine Beziehung und deinen Alltag mitnehmen.

Ich freue mich, wenn du mir einen Kommentar hinterlässt, welche Erfahrungen du mit dem Weglassen respektive dem Ersetzen der Worte «eigentlich» und «aber» machst.

Du findest mich auf Facebook, auf LinkedIn, auf Instagram, auf Youtube oder über meine Webseite unter beatricewespi.ch. Ich freue mich, von dir zu lesen.

Und wenn dir mein Podcast gefällt, freue ich mich, wenn du ihn weiterteilst.

Folge mir und verpasse keine Episode

Spotify

Apple Podcasts

RSS Feed

Deezer

Google Podcasts

YouTube