Wenn sich dein Partner zurückzieht – und du alles gibst

Mein Partner sieht mich kaum noch. Wir reden eigentlich nur noch über das Nötigste, und es fühlt sich mehr nach Wege an als nach Beziehung. Was kann ich noch tun? Ich mache doch schon so viel. Und trotzdem wird es nicht besser. Wenn du das kennst, du bist nicht allein. Das ist eine Frage, die mich immer wieder erreicht.

Und weisst du, was ich meistens antworte, nachdem ich zugehört habe, was alles gemacht und getan wird, wo es mir manchmal schon fast schwindelig wird vom Zuhören? Mach weniger. Und mach mehr von dem, was dich glücklich macht.

Warum weniger oft mehr ist

Ich weiss, „mach weniger und tu dir Gutes“ ist wahrscheinlich nicht der Satz, den du dir erhofft hast. Vielleicht wolltest du etwas hören wie: „Mach genau das oder jenes, und dann funktioniert es wieder zwischen euch.“ Aber diesen einen Knopf, den man drücken kann, den gibt es nicht. Weil jede Beziehung anders ist, weil jeder Mensch anders fühlt, denkt und anders reagiert. Aber es gibt eine Sache, die immer wirkt: Hör auf zu kämpfen. Leg das Schwert nieder.

Du musst nicht alles allein tragen. Es braucht keinen weiteren Beziehungskampf. Alles, was es braucht, bist du. In deiner Weichheit, in deiner Wahrheit, in deiner Kraft. Nicht die angestrengten, erschöpften Versionen von Stärke, sondern du in deiner echten, lebendigen Kraft.

Was echte Stärke wirklich bedeutet

Vielleicht triggert dich das gerade. Vielleicht möchtest du am liebsten gerade abschalten oder laut losschreien. Und trotzdem – spür mal kurz hinein, ob du mir noch einen Moment schenken magst. Denn glaub mir: Eine starke Frau ist nicht die, die sich aufopfert, die immer weiter funktioniert, obwohl sie schon längst leer ist.

Eine starke Frau ist die, die weiss, wer sie ist. Die fühlt, was sie braucht. Die sich erlaubt, Hilfe zu holen. Die sagt: Ich muss das nicht alles alleine schaffen.

Warum Aufopferung nicht zur Nähe führt

Viele geben alles. Sie kämpfen für die Liebe, übernehmen Verantwortung, Alltag, Kinder, emotionale Arbeit – und verlieren sich dabei selbst. Besonders Frauen. Und ganz besonders Mütter. Gerade mit Kindern, Job, Haushalt, Mental Load – es wird wirklich alles viel.

Aber die Lösung für eine Beziehung auf Augenhöhe ist nie: noch mehr übernehmen, noch mehr tun. Und ja, das ist verdammt schwierig, weil wir tief geprägt sind mit Sätzen wie:

  • Sei nicht so egoistisch

  • Schau, dass es allen gut geht

  • Erst die anderen, dann du

Aber wie willst du eine gute Partnerin oder Mutter sein, wenn du leer bist? Wenn du nicht mehr fühlst, was du brauchst?

Es geht nicht um den Partner – es geht um dich

Selbst wenn dein Partner plötzlich alles übernehmen würde – du wärst vermutlich nicht glücklicher. Denn oft geht es nicht um Aufgaben, sondern um dich. Um deine Haltung. Um ein Ja zu dir.

Das bedeutet nicht, dass dein Partner nichts tun muss. Aber die Veränderung beginnt bei dir. Und der Satz, den du dir ganz gross aufschreiben darfst, ist:
„I go first.“

I go first – und zwar aus Liebe

Nicht aus Trotz, sondern aus Liebe. Das heisst nicht, dass du nie mehr Kompromisse eingehst oder deinem Partner nichts Gutes tust. Aber es heisst: Du kommst zuerst.

Wenn du leer bist, funktioniert Beziehung nicht. Wenn du erfüllt bist, entsteht Raum für echte Verbindung. Auch kleine Schritte helfen. Es müssen keine Stunden sein – aber es darf dich nähren.

Eine kleine Übung für sofort

Schliess die Augen, leg die Hand auf dein Herz. Atme tief. Und nimm diesen Satz auf:
Hör auf zu kämpfen. Leg das Schwert nieder.

Was spürst du, wenn du ihn wirklich in dich hineinfallen lässt? Vielleicht Leichtigkeit? Vielleicht gar nichts? Alles ist okay. Bewerte nicht.

Mini-Momente der Rückverbindung

Nimm dir kleine Momente im Alltag:

  • Beim Zähneputzen

  • Auf der Toilette

  • Unter der Dusche

Spür dich. Frag dich: Wie geht es mir gerade? Was brauche ich? Diese einfachen Fragen holen dich zurück zu dir – und sie kosten kaum Zeit.

Zeit für dich – und zwar bewusst

Plane dir zwei bis drei Stunden nur für dich ein. Bitte deinen Partner konkret um Unterstützung. Diese Zeit verändert mehr, als du denkst. Und wenn das (noch) nicht geht, dann beginne mit Mini-Momenten: beim Duschen, beim Atmen, beim kurzen Innehalten.

Ausstrahlung durch Lebendigkeit

So findest du zurück in deine Lebendigkeit, deine Ausstrahlung, deinen Magnetismus. Und aus dieser Fülle heraus verändert sich mehr, als du dir vorstellen kannst. Denn glückliche Menschen sind anziehend – für sich selbst, für ihr Umfeld und oft auch für den eigenen Partner.

Erst du – dann das Gespräch

Sprich aus der Fülle, nicht aus der Leere. Erst dann ist echte Verbindung möglich – und Veränderung in eurer Beziehung. Und wenn du dir auf diesem Weg Unterstützung wünschst: Schau in die Podcast-Beschreibung, dort findest du meinen Beziehungstest und Infos zur Begleitung.

Du musst diesen Weg nicht alleine gehen – aber du darfst ihn als Erste gehen.

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