Transkript

Hallo und herzlich willkommen zu Beziehungsmagie, sicher durch Liebe, Glück und Krise navigieren.

Mein Name ist Beatrice Wespi, ich bin Beziehungs- und Businesscoach und ich freue mich, heute mit dir in ein weiteres spannendes Thema einzutauchen, das vielleicht auch dich und oder deinen Partner oder deine Partnerin betrifft.

Es geht um Streit in der Partnerschaft
Warum geraten wir immer wieder in hitzige Auseinandersetzungen, die im Nachhinein gar nicht nötig gewesen wären? Hast du manchmal das Gefühl, dass einer von euch den Streit fast schon sucht? Das klingt jetzt vielleicht etwas verrückt – warum sollte man selbst oder der Lieblingsmensch absichtlich Streit suchen? Doch das ist ein bekanntes Phänomen, das oft unbewusst passiert. Dem möchte ich heute auf die Spur gehen.

Du erfährst

  • Wie du erkennen kannst, ob du oder dein Lieblingsmensch dazu neigt, Streit zu suchen.
  • Warum das passiert – welche tieferen Mechanismen dahinterstecken könnten.
  • Und ganz wichtig, wie ihr als Paar damit umgehen könnt, um eure Beziehung zu stärken, anstatt sie durch wiederholte Streitereien zu belasten.

Warum suchen wir Streit?
Ganz wichtig zu wissen, und das betone ich immer wieder: Streit gehört zu jeder Beziehung dazu. Auch wenn du das vielleicht von deiner Kollegin oder deiner besten Freundin nicht kennst. Eine Partnerschaft ist etwas völlig anderes, und wenn du so eng mit deiner Freundin oder deinem Kollegen zusammen wärst, dann wäre dort mit großer Sicherheit auch Streit vorprogrammiert.

Doch es gibt bestimmte Verhaltensweisen, die uns immer wieder in Streitsituationen bringen – oft ohne, dass wir das wirklich wollen. Diese Gründe sind häufig in unsicheren Bindungsstilen verwurzelt. Menschen mit einem unsicheren Bindungsstil neigen dazu, in stressigen oder emotional herausfordernden Situationen ungesunde Verhaltensmuster zu entwickeln, einschließlich des Suchens nach Streit.

Unsichere Bindungsstile sind ein großes Thema. Studien schätzen, dass rund 40-50 % der Bevölkerung unsicher gebunden sind, das heißt, sie haben entweder einen vermeidenden, ängstlich-ambivalenten oder desorganisierten Bindungsstil. Diese Bindungsstile können zu Herausforderungen in Beziehungen führen, insbesondere in stressigen oder emotional herausfordernden Situationen. Aber keine Sorge – das ist nichts Schlimmes. Sobald du dir dieser Muster bewusst wirst, hast du die Möglichkeit, aktiv daran zu arbeiten und positive Veränderungen in deiner Beziehung zu erzielen. Diese Themen werde ich sicher in künfitgen Podcastepisoden vermehrt aufnehmen.

Im Folgenden führe ich drei typische Gründe auf, die oft zu unnötigem Streit führen können:

  1. Angst vor zu viel Nähe:
    Manchmal wird uns oder einem von uns die emotionale Nähe in einer Beziehung zu intensiv. Diese Angst vor emotionaler Intimität kann dazu führen, dass wir unbewusst Streit provozieren, um wieder Distanz zu schaffen. Anstatt offen über das Bedürfnis nach Raum zu sprechen – aus Angst, den Lieblingsmenschen zu enttäuschen oder nicht verstanden zu werden – nutzen wir den Streit als Ventil, um die Bindung zu lockern, ohne das eigentliche Problem anzusprechen.
    Für diejenigen, die sich schon mit Bindungstilen beschäftigt haben: Diese Dynamik kann oft bei Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil auftreten.
  2. Unbewusste Unsicherheiten:
    Viele Menschen fühlen sich in ihrer Beziehung unsicher, auch wenn das auf den ersten Blick vielleicht nicht offensichtlich ist. Diese Unsicherheiten können tief verwurzelt sein und führen dazu, dass wir Streit provozieren, um zu testen, wie stark die Bindung wirklich ist. Es ist eine Art unbewusster Versuch, Bestätigung und Sicherheit zu bekommen – selbst wenn das auf eine destruktive Weise geschieht.
    Diese Verhaltensweise ist häufig bei Menschen zu finden, die eher verlustängstlich gebunden sind.
  3. Kontrollbedürfnis:
    In Zeiten, in denen wir uns in anderen Lebensbereichen machtlos oder überfordert fühlen, suchen wir manchmal in der Beziehung nach Wegen, die Kontrolle zurückzugewinnen. Ein Streit bietet die Möglichkeit, die Dynamik der Beziehung zu beeinflussen und wieder das Gefühl zu bekommen, die Zügel in der Hand zu halten. Dieses Verhalten ist oft ein Ausdruck tiefer liegender Ängste und eines Bedürfnisses nach Kontrolle, das anderswo nicht erfüllt wird.
    Auch hier kann ein verlustängstlicher Bindungsstil mit im Spiel sein, der das Bedürfnis nach Kontrolle verstärkt.
    Exkurs: Falls Kontrolle ein Thema bei dir oder in eurer Beziehung ist, trage dich in meine Newsletter-Liste ein. In Kürze erscheinen meine drei Secret Podcasts exklusiv für alle Newsletter-Abonnenten, und einer davon ist speziell dem Thema Kontrolle in Beziehungen gewidmet.

Wie kannst du erkennen, ob du oder dein Lieblingsmensch dazu neigt, Streit zu suchen?

  • Beobachte dein Verhalten: Achte darauf, wie oft du oder dein Partner in Situationen, die eigentlich harmlos sind, gereizt oder angespannt reagiert. Gibt es Muster, in denen immer wieder ähnliche Konflikte auslöst werdem?
  • Reflektiere vergangene Streits: Denke über die letzten paar Streitigkeiten nach. War die Ursache tatsächlich so bedeutend, oder könnte ein tieferes Bedürfnis oder eine Unsicherheit dahintergestanden haben?
  • Austausch mit dem Lieblingsmenschn: Sprich mit deinem Gegenüber darüber, ob sie oder er ähnliche Muster bei dir wahrnimmt. Manchmal hilft die Perspektive des anderen, um eigene blinde Flecken zu erkennen.

Praktisch all das passiert völlig unbewusst. Deshalb ist es so wichtig, dass wir mehr und mehr Bewusstsein darüber erlangen, wie wir uns auch in der Beziehung verhalten.

  1. Wie geht ihr konstruktiv mit dieser ungesunden Dynamik um?
    Gerne gebe ich euch hier ein paar konkrete Ansätze, wie du oder ihr als Paar mit dieser Dynamik umgehen könnt, um eure wertvolle Beziehung von unnötigen Streitereien zu befreien.
  1. Offene Kommunikation:
    • Sprich über deine Bedürfnisse: Statt Streit zu suchen, versuche, offen darüber zu sprechen, was dir gerade durch den Kopf geht. Fühlst du dich vielleicht eingeengt oder unsicher? Sag es deinem Gegenüber direkt, bevor sich Spannungen aufbauen. Wichtig zu verstehen ist, dass sich Spannungen oft schon lange vor dem eigentlichen Streit aufbauen – ähnlich wie ein Glas Wasser, das sich langsam füllt und irgendwann überläuft.
    • Verstehe die Bedürfnisse des anderen: Höre aktiv zu, wenn dein Lieblingsmensch seine Gefühle äußert. Manchmal liegt der Schlüssel zur Lösung darin, wirklich zu verstehen, was den anderen bewegt. Zum aktiven Zuhören gehört auch, nachzufragen, wenn du etwas nicht verstehst.
  2. Pausen einlegen:
    • Time-Outs: Wenn du merkst, dass ein Streit zu eskalieren droht, zieh die Notbremse. Vereinbare mit deiner Partnerin oder deinem Partner, dass ihr in solchen Momenten eine kurze Pause einlegt, um wieder klarzukommen und den Konflikt dann ruhiger anzugehen. Wichtig dabei ist, energetisch in Verbindung mit deinem Gegenüber zu bleiben und nicht in Trennung zu gehen. Beobachte dich selbst in solchen Momenten: Trennst du dich emotional von deinem Lieblingsmenschen und eurer Beziehung, oder ziehst du dich wütend zurück? Kommuniziere auch klar, dass du ein Time-Out wünschst – aus Sorge um eure Beziehung.
  3. Reflektiere dein Verhalten:
    • Erkenne deine Muster: Führe ein kleines Tagebuch oder notiere dir, wann und warum es zum Streit kam. Gab es einen Auslöser, der dich vielleicht an etwas Altes erinnert hat? Diese Reflexion kann helfen, zukünftige Streits zu vermeiden.
    • Veränderungen ausprobieren: Wenn du weißt, dass du in bestimmten Situationen oft Streit suchst, probiere bewusst, anders zu reagieren. Das ist nicht einfach, aber jeder kleine Schritt in die richtige Richtung zählt und führt dich näher zu deinem Ziel. Anerkenne und feiere auch diese vermeintlich kleinen Schritte.
  4. Achte auf dein Wohlbefinden:
    • Selbstfürsorge: Manchmal suchen wir Streit, weil wir emotional oder physisch überlastet sind. Achte darauf, dass du dir genügend Pausen gönnst, dich um deine eigenen Bedürfnisse kümmerst und dir selbst gegenüber freundlich bist.
  5. Positive Momente schaffen:
    • Gemeinsame Zeit ohne Stress: Baut regelmäßig schöne, entspannte Momente in euren Alltag ein. Laut Studien des renommierten Beziehungsforschers Dr. John Gottman sollte das Verhältnis von positiven zu negativen Interaktionen in einer glücklichen Partnerschaft etwa 5:1 betragen. Das bedeutet, auf fünf schöne Momente sollte maximal ein weniger schöner Moment kommen. Ist das Verhältnis kleiner, gerät die Beziehung leicht in eine Schieflage. Deshalb sind regelmäßige, schöne und entspannte Momente so wichtig, um eure Beziehung im Gleichgewicht zu halten.

Fazit und Takeaways

Zusammengefasst:
Streit in Beziehungen zu suchen, kann verschiedene Ursachen haben. Das Wichtige ist, dass ihr als Paar lernen könnt, diese Dynamik zu erkennen und zu ändern. Es geht immer darum, bewusster zu werden, zu lernen offen zu kommunizieren und aktiv daran zu arbeiten, eure Beziehung zu verbessern.

Was kannst du konkret tun?

  • Nimm dir Zeit, über deine eigenen Bedürfnisse nachzudenken und sie klar zu kommunizieren.
  • Erkenne, wann du Streit suchst, und versuche, das Muster zu durchbrechen.
  • Arbeitet gemeinsam daran, eure Beziehung in eine positive, liebevolle Richtung zu lenken.

Das war Beziehungsmagie für heute, ich hoffe. Ich hoffe, dass diese Episode dir gefallen hat. In zukünftigen Episoden werden wir uns noch tiefer mit den verschiedenen Bindungsstilen beschäftigen und genau schauen, wie diese unser Verhalten in Beziehungen beeinflussen.

Ich hoffe, diese Episode hat dir wertvolle Erkenntnisse und praktische Tipps gegeben. Wenn dir diese Episode gefallen hat oder ihr Fragen habt, lass es mich wissen – ich freue mich über deine Nachricht!

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