Transkript
Hallo und herzlich willkommen bei Beziehungsmagie – sicher durch Liebe, Glück und Krise navigieren. Ich bin Beatrice Wespi, Beziehungs- und Businesscoach, und ich freue mich riesig, dass du gerade meinem Podcast lauschst.
In dieser Episode schauen wir uns an, warum es uns so schwerfällt, wenn wir uns ausserhalb unserer natürlichen Energie bewegen – und welche Auswirkungen das auf unser Wohlbefinden und unsere Beziehungen haben kann. Vielleicht kennst du das Gefühl der ständigen Erschöpfung, der inneren Unzufriedenheit oder sogar das Gefühl, immer allem hinterherzuhecheln, obwohl du alles «richtig» machst. Oder aber du fühlst dich vielleicht passiv und festgefahren, als würde das Leben an dir vorbeiziehen, ohne dass du aktiv daran teilnimmst. Heute sprechen wir darüber, warum das so ist und wie du wieder in deine natürliche Sein- oder Tun-Energie zurückfinden kannst.
Lass mich kurz erklären, was ich mit Sein-Energie und Tun-Energie meine. Diese Energien tragen wir alle in uns, unabhängig von unserem Geschlecht. Sie beschreiben zwei Grundprinzipien, die unser Handeln und Fühlen prägen. Die Tun-Energie steht für Aktivität, Handeln, Entscheiden und Führen. Es ist die Energie des Machens und Erreichens. Sie hilft uns, Dinge anzupacken, Lösungen zu finden und Verantwortung zu übernehmen. Die Sein-Energie dagegen repräsentiert das Loslassen, Empfangen und Vertrauen. Es ist die Energie, in der wir uns zurücklehnen, intuitiv handeln und einfach «sein» dürfen.
Beide Energien sind essentiell. Doch wenn sie ins Ungleichgewicht geraten oder wir zu lange in einer Energie verharren, die uns nicht entspricht, können auch ihre Schattenseiten zum Vorschein kommen. Diese führen oft zu emotionalen, körperlichen und, besonders häufig, zu beziehungstechnischen Problemen. In der nächsten Episode werde ich ausführlicher darüber sprechen, wie genau diese Schattenseiten unsere Partnerschaft beeinflussen können – und was du dagegen tun kannst.
Gerne gebe ich dir ein Beispiel dazu, wie diese beiden Energien die Dynamik in der Beziehung von Clara und ihrer Partnerin Alex beeinflussen. Clara arbeitet als Projektleiterin und ist hervorragend darin, Dinge zu organisieren, Entscheidungen zu treffen und alles im Griff zu haben. Auch zu Hause ist sie diejenige, die den Laden schmeisst. Sie lebt stark in ihrer Tun-Energie.
Doch in letzter Zeit fühlt Clara sich erschöpft, als würde sie im Hamsterrad laufen. Sie hat das Gefühl, immer mehr zu tun, aber nie wirklich anzukommen. Warum? Weil sie sich keinen Raum für ihre Sein-Energie gibt. Clara ist gefangen im «Machen» und «Funktionieren» und gibt sich keine Zeit, loszulassen, zu empfangen oder einfach mal zu sein. Oft kippt diese Tun-Energie dann auch in ihre Schattenseite, was vermehrt negativen Drive bringt und zur Erschöpfung führen kann. Diese Erschöpfung, die sie spürt, ist ein Zeichen dafür, dass ihre Energien aus der Balance geraten sind.
Auch ihre Partnerin Alex bemerkt diese Veränderung. Anfangs versuchte Alex, Clara zu unterstützen, aber da Clara alles kontrollierte, fühlte sie sich immer weniger gebraucht. Nach und nach zog sich Alex zurück, verfiel in die Schattenseite der Sein-Energie und übernahm keine aktive Rolle mehr. Stattdessen wartete sie ab, fühlte sich unbeteiligt und frustriert.
Dieses Beispiel zeigt eine Dynamik auf, der ich sehr oft in meinen Coachings begegne. Wer welche Rolle einnimmt, ist in jeder Beziehung anders. Meiner Erfahrung nach erlebe ich jedoch häufig, dass in heterosexuellen Beziehungen die Frau in die Schattenseite der Tun-Energie verfällt und der Mann in die Schattenseite der Sein-Energie. Es beginnt oft schleichend, und wie auch das Wort Dynamik schon sagt, verstärken sich die Energien gegenseitig. Wer den ersten Schritt in diese Richtung gemacht hat, ist schwer zu sagen. Doch was sicher ist: Diese Dynamik führt dazu, dass sich beide emotional voneinander entfernen. Meist entstehen dann auch weitere «Baustellen» in der Beziehung, die man zu lösen versucht. Solange man sich dieser Dynamik jedoch nicht bewusst ist, wird es schwierig, echte Lösungen zu finden.
Wie genau diese Dynamik funktioniert und was du tun kannst, um sie zu erkennen und zu durchbrechen, werde ich in der nächsten Episode ausführlich besprechen.
Die Sein-Energie ist eine kraftvolle, positive Energie, aber sie hat nichts mit Rückzug und Vermeidung zu tun. Genau wie die Tun-Energie, die ebenfalls gesund ist, solange sie nicht zu Überforderung führt. Es sind die Schattenseiten dieser Energien – das ständige Hecheln oder das passiv-abwartende Verhalten – die uns krank machen.
Wenn wir uns zu lange in einer Energie aufhalten, die uns nicht entspricht, hat das nicht nur emotionale, sondern auch körperliche Konsequenzen. Menschen, die zu lange in der Schattenseite der Tun-Energie verharren, spüren oft Stress, Überforderung und das Gefühl, immer hinterherzurennen. Menschen, die sich zu sehr in die Schattenseite der Sein-Energie zurückziehen, erleben oft Frustration und das Gefühl, nicht gebraucht zu werden.
Der erste Schritt, um deine Energien ins Gleichgewicht zu bringen, ist, sie bewusst zu beobachten. Frage dich: Wo stehe ich gerade? Bist du ständig im «Machen» und «Funktionieren», oder verharrst du im passiven «Abwarten»? Wenn du dich im Tun-Modus wiederfindest, nimm dir bewusst Momente des Loslassens. Schaffe Raum, in dem du nichts kontrollieren oder entscheiden musst, sondern einfach empfangen darfst – sei es durch Meditation, einen Spaziergang oder das bewusste Abgeben von Verantwortung. Wenn du zu sehr im Sein-Modus bist, übernimm Verantwortung. Gehe aktiv in die Tun-Energie. Plane bewusst eine Aktivität oder triff eine Entscheidung, bei der du die Führung übernimmst.
Das Ziel ist es, ein gesundes Gleichgewicht zwischen Tun und Sein zu finden – denn nur dann fühlst du dich wirklich im Einklang mit dir selbst.
Es sind oft die Schattenseiten der Energien, die uns aus dem Gleichgewicht bringen und die Beziehung belasten. In der nächsten Episode werden wir darüber sprechen, wie diese Dynamik die Anziehung und die Polarität in der Beziehung beeinflusst – und was du tun kannst, um die Balance wiederherzustellen. Bis dahin: Beobachte dich selbst, nimm dir Zeit, und finde zurück in deine Energie.
Das war Beziehungsmagie für heute, schön, dass du zugehört hast. Hast du eine Frage oder möchtest du etwas mit mir teilen? Du findest mich auf Facebook, LinkedIn, Youtube, Instagram oder über meine Website beatricewespi.ch. Bis zur nächsten Episode – bleib in deiner Energie!»