Transkript
Hallo und herzlich willkommen bei Beziehungsmagie, sicher durch Liebe, Glück und Krise navigieren.
Ich bin Beatrice Wespi, Beziehungs- und Business-Coach und ich freue mich riesig, dass du heute dabei bist!
In der letzten Episode habe ich dir versprochen, dass wir uns heute genauer anschauen, wie die Schattenseiten der Tun- und Sein-Energie deine Beziehungsdynamik verändern können. Und vor allem, was du tun kannst, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Denn das Gute ist: Du kannst es schaffen!
Wenn die Energien von Sein und Tun ins Ungleichgewicht geraten, gerät oft die ganze Beziehung ins Wanken. Ich sehe es immer wieder in meinen Coachings: Eine Person bleibt zu lange in der Tun-Energie, übernimmt alles, organisiert, entscheidet – während die andere sich nach und nach zurückzieht, passiv wird und in die Schattenseite der Sein-Energie rutscht.
Erinnere dich kurz an das Beispiel von Clara und ihrer Partnerin Alex aus der letzten Episode. Clara war tief in ihrer Tun-Energie gefangen und übernahm immer mehr, während Alex sich in die Schattenseite der Sein-Energie zurückzog. Am Ende waren beide gefangen – Clara überfordert und frustriert, Alex distanziert und passiv.
Dauert das an, verstärkt sich diese Dynamik oft. Die Person in der Tun-Energie fühlt, dass sie immer mehr tun muss, weil die andere nichts mehr übernimmt. Gleichzeitig fühlt sich die Person in der Schattenseite der Sein-Energie immer weniger gebraucht und zieht sich noch weiter zurück. Kommt dir das bekannt vor? Eine Spirale, die emotionalen Rückzug, Frustration und am Ende sogar den Verlust der Anziehung nach sich zieht.
Gerade wenn deine Liebessprache Anerkennung und Wertschätzung ist, wird es besonders schwierig. Wenn du dich in der Schattenseite der Sein-Energie befindest und keine Anerkennung mehr spürst, fühlst du dich doppelt nicht geliebt und wertgeschätzt. Der fehlende Ausdruck von Anerkennung, der immer geringer wird, wenn einer der Partner die passive Rolle übernimmt, verstärkt das Gefühl, dass du nicht wichtig bist.
Natürlich führt das auch dazu, dass die Person in der Tun-Energie keine Wertschätzung mehr bekommt, obwohl sie das Gefühl hat, alles Mögliche für die Beziehung und die Familie zu tun. In meiner Praxis erlebe ich oft Paare, bei denen beide sagen: ‚Ich fühle mich nicht mehr gesehen, nicht mehr gehört‘. Und beide fühlen sich in ihrer Rolle nicht mehr wertgeschätzt. Was dann passiert? Beide ziehen sich weiter zurück, fühlen sich noch mehr alleine, anstatt die Balance zu suchen.
Vielleicht hast du nach der letzten Episode bereits erkannt, welche Rolle du übernommen hast. Eine weitere grosse Erkenntnis könnte jetzt sein, dass du zum ersten Mal merkst dass die Situation auch für dein Gegenüber sehr schwierig ist. Und vielleicht hörst du schon, wie dein Ego dir einflüstert: ‚Aber er oder sie…‘
Lass uns einen Schritt weitergehen. Woran erkennst du, dass du in dieser Dynamik feststeckst? Schauen wir uns beide Typen an:
Bist du eher in der Schattenseite der Tun-Energie bist:
- Du fühlst dich ständig überfordert und hast das Gefühl, alles allein machen zu müssen.
- Es frustriert dich, dass dein Partner oder deine Partnerin sich nicht aktiv beteiligt.
- Gedanklich bist du immer einen Schritt voraus, und die Zeit für dich selbst bleibt auf der Strecke.
Wenn du dich mehr in der Sein-Energie wiederfindest:
- Du ziehst dich immer mehr zurück und hast das Gefühl, dass deine Rolle in der Beziehung keine Bedeutung mehr hat.
- Entscheidungen überlässt du lieber deinem Gegenüber, und du machst immer weniger, weil du sowieso nicht das Gefühl hast, dass deine Bemühungen gesehen oder geschätzt werden.
- Du vermeidest es, Verantwortung zu übernehmen, weil du denkst, dass es sowieso niemandem auffallen würde oder dass es keinen Unterschied macht.
Interessanterweise nehme ich oft wahr, dass es eher die Person in der Tun-Energie ist, die sich in der Beziehung als Opfer der Situation fühlt – vor allem, weil sie glaubt, alles tun zu müssen. Man hört diese Person oft noch deutlich in der Beziehung, zumindest in der ersten Zeit. Sie versucht dem Gegenüber klar zu machen, dass es so nicht geht, kommt ins nörgeln und manchmal spricht sie auch ganz klar ihre Wünsche aus. Das Gegenüber, das sich in der Sein-Energie zurückzieht, sieht sich hingegen seltener als Opfer. Diese Person zieht sich leise zurück und bleibt oft unbemerkt und manchmal kann es sein, dass sie die andere Person auch nicht mehr hört – dabei leidet sie genauso unter der Dynamik, nur auf eine stillere Weise.
Doch mit der Zeit beginnt auch die Person in der Tun-Energie zu schweigen. Der Frust und das Gefühl, allein für alles verantwortlich zu sein, werden so gross, dass auch sie sich irgendwann zurückzieht. Und so entsteht eine gefährliche Stille, in der beide Partner emotional voneinander abgeschnitten sind.
Kennst du das? Unabhängig davon, wo eure Dynamik gerade steht. Lass uns jetzt hinschauen und die Dynamik verändern.
Der wichtigste Schritt, um diese Dynamik zu durchbrechen, ist Selbstreflexion. Zu wissen und dir bewusst zu machen, dass du die Energie in dir verändern kannst, ist der Schlüssel. In der ersten Episode haben wir bereits darüber gesprochen, wie wichtig es ist, deine Rolle zu erkennen. Heute gehen wir einen Schritt weiter und schauen uns an, was du konkret tun kannst, um die Dynamik zu verändern.
Schritt 1: Erkenne deine Rolle
Frage dich: Wo stehe ich gerade? Bist du ständig am Tun, Organisieren und Planen? Oder ziehst du dich zurück und überlässt deinem Partner oder deiner Partnerin alles? Es ist wichtig, hier ehrlich mit dir selbst zu sein. Versuche das in einer ruhigen Minute zu reflektieren und nicht wenn ihr gerade in einen Streit verwickelt seid. Hör gut in dich rein, dann wirst du die Antwort hören.
Schritt 2: Kommunikation:
Spreche offen und ehrlich mit deinem Partner oder deiner Partnerin darüber. Erzähle, wie du dich fühlst und was dir in letzter Zeit aufgefallen ist. Beschreibe, wie du die Dynamik in eurer Beziehung wahrnimmst. Wenn dein Partner oder deine Partnerin den Podcast nicht hört, teile gerne mit, was du hier gelernt hast. So könnt ihr gemeinsam darüber sprechen, wie eure Energien zusammenwirken und was ihr tun könnt, um das Gleichgewicht wiederherzustellen. Du kannst sie oder ihn auch ermutigen, den Podcast anzuhören, damit ihr beide von den Einsichten profitieren könnt. Nur durch diesen offenen Austausch könnt ihr echte Veränderungen bewirken. Wichtig ist, dass ihr einander keine Vorwürfe macht, die Situation versucht so anzunehmen wie sie ist, ohne sie zu bewerten und gemeinsam schaut, wie ihr diese Dynamik nach und nach auflösen könnt.
Schritt 3: Kleine, bewusste Veränderungen:
- Für die Person in der Tun-Energie: Fange klein an, indem du ganz bewusst eine Aufgabe abgibst. Das könnte etwas im Haushalt sein oder eine Entscheidung, die du deinem Partner oder deiner Partnerin überlässt. Wichtig ist, dass du loslässt und darauf vertraust, dass die Dinge auch ohne dein ständiges Eingreifen gut funktionieren. Nimm dir zudem regelmässig Zeit für dich, sei es durch einen Spaziergang, Meditation oder eine bewusste Pause, in der du einfach mal nichts planst oder organisierst.
- Für die Person in der Sein-Energie: Nimm dir vor, in den nächsten Tagen ganz bewusst Verantwortung für eine Sache zu übernehmen. Das kann eine kleine Entscheidung sein, wie z.B. das Planen eines gemeinsamen Essens oder das Organisieren eines Ausflugs. Setze dir klare, machbare Ziele, bei denen du aktiv die Führung übernimmst. So kommst du Stück für Stück aus der Passivität heraus und stärkst deine Tun-Energie.
Schritt 4: Dranbleiben, das richtige Mindset entwickeln und gemeinsam weiter wachsen:
Der erste Schritt ist gemacht, und oft zeigen meine Erfahrungen, dass sich durch kleine Veränderungen bereits in wenigen Wochen die Dynamik in einer Beziehung spürbar verbessern kann. Aber dafür braucht es ein offenes Mindset, den Mut, alte Muster loszulassen, und die Bereitschaft, gemeinsam neue Wege zu gehen. Findet Wege, um gemeinsam Entscheidungen zu treffen und Aufgaben aufzuteilen, um die Balance in eurer Beziehung zu stärken.
Vielleicht denkst du: „Ich muss immer alles machen, sonst geht hier nichts voran“ – besonders, wenn Kontrolle für dich ein grosses Thema ist. Oder vielleicht denkst du: „Ich kann es sowieso nicht richtig machen, also mache ich lieber nichts.“ Beide Gedankenmuster halten euch in alten Dynamiken fest. Stattdessen frag dich: „Wie können wir das zusammen besser angehen?“
Eure Beziehung hat das Potenzial, durch diese Veränderungen nicht nur in die Balance zu kommen, sondern auch eine tiefere Verbindung und mehr Vertrauen zu schaffen. Mit kleinen Schritten und dem richtigen Mindset könnt ihr bereits in wenigen Wochen spürbar positive Veränderungen in eurer Dynamik erleben. Die ersten Schritte mögen klein wirken, aber sie haben eine grosse Wirkung.
Die Schattenseiten von Tun und Sein führen oft dazu, dass wir uns in Beziehungen voneinander entfernen. Doch du hast die Möglichkeit, diese Dynamik bewusst zu verändern. Es braucht Klarheit, Achtsamkeit und vor allem den tiefen Wunsch, eure Beziehung zu stärken und als zwei starke, glückliche Partner weiterzugehen. Es lohnt sich – für dich, für deinen Lieblingsmenschen, für eure Beziehung und, falls ihr Kinder habt, auch für die ganze Familie. Denn Kinder profitieren enorm von Eltern, die in ihrer kraftvollen und ausgeglichenen Energie sind. Sie spüren die Harmonie und Stabilität zwischen euch und wachsen selbst mit einem gesunden Bild von Beziehungen auf.
Das war Beziehungsmagie für heute, ich freue mich, dass du dabei warst. Wenn du eine Frage hast oder etwas mit mir teilen möchtest, melde dich gerne bei mir. Du findest mich auf Facebook, LinkedIn, Youtube, Instagram oder über meine Website beatricewespi.ch. Bis zur nächsten Episode – bleib in deiner Energie!