Transkript
Hallo und herzlich willkommen zurück zu «Beziehungsmagie – Sicher durch Liebe, Glück und Krise führen»!
Ich bin Beatrice Wespi, Beziehungs- und Business-Coach.
In den letzten Episoden haben wir das Wohlfühlgefängnis entlarvt – diese unsichtbare Falle, die dich glauben lässt, dass alles «okay» ist, während dein inneres Feuer langsam erlischt. Vielleicht hast du schon begonnen, deine Komfortzone zu sprengen, und spürst die ersten Funken von Lebendigkeit in deinem Leben.
Doch was, wenn du spürst, dass du bereit bist für mehr – mehr Abenteuer, mehr Tiefe, mehr Leidenschaft – und dein Lieblingsmensch bleibt einfach stehen? Kennst du das? Eine Person will die Welt neu entdecken, während die andere Person sich in der Sicherheit des Vertrauten wohlfühlt. Besonders häufig sehe ich das bei Paaren, deren Kinder aus dem Haus sind. Plötzlich ist der Alltag ohne die Kinder da, und einer von euch spürt den Drang, das Leben noch einmal völlig neu zu gestalten. Vielleicht trifft das auf dich zu, und du möchtest das Leben mit allen Sinnen geniessen – aber dein Gegenüber findet: «Es ist doch alles gut so, wie es ist.»
Es ist normal, dass in dieser Phase Frustration aufkommt. Du wünschst dir, dass ihr diesen neuen Lebensabschnitt gemeinsam gestaltet, aber deine Partnerin oder Partner scheint fest in der Routine verankert. Was machst du, wenn diese Frustration immer stärker wird? Später in dieser Episode werde ich dir zeigen, wie du gesund mit diesen Gefühlen umgehen kannst, ohne die Beziehung zu belasten.
Doch lass uns zuerst darüber sprechen, was du konkret tun kannst, wenn dein Lieblingsmensch noch in der Komfortzone verharrt.
Fang bei dir an. Stell dir die Fragen: «Was macht mich glücklich, was bringt mich wirklich zum Strahlen? Was lässt mein Herz höher schlagen?» Es sind oft die kleinen Dinge, die den grössten Unterschied machen. Lebe deine eigenen Interessen und Leidenschaften neu auf. Probiere Neues aus, getraue dich auch mal raus aus deiner Komfortzone, das kann ungemein beleben. Deine Lebendigkeit wird nicht unbemerkt bleiben – sie ist ansteckend, und dein Lieblingsmensch wird sie spüren, ohne dass du ihn drängen musst.
Während du deine eigene Lebendigkeit lebst, kannst du deinen Lieblingsmenschen einladen, ohne ihn zu drängen. Anstatt Vorwürfe zu machen wie: «Ich mag nicht immer nur zu Hause rumsitzen» oder «Immer muss ich alleine gehen», versuch es anders. Sag lieber: «Ich habe eine Idee, was wir gemeinsam unternehmen könnten. Was meinst du, wenn wir zusammen mal etwas Neues ausprobieren?» Diese Worte schaffen eine offene, einladende Atmosphäre – oft reicht schon diese kleine Geste, um die Neugier deines Partners zu wecken.
Aber was, wenn diese Geste nicht reicht? Was, wenn dein Lieblingsmensch weiterhin in der Komfortzone bleibt? Genau dann ist es entscheidend, geduldig zu bleiben und keinen Druck aufzubauen. Manchmal braucht es eine Zeit des Schweigens – eine Phase, in der du einfach Raum gibst, ohne ständig nachzufragen oder zu drängen. Du kannst weiterhin deine eigenen Schritte gehen, deine Lebendigkeit leben, und gleichzeitig deinem Partner die Zeit lassen, in seinem eigenen Tempo zu folgen. Veränderung geschieht nicht immer sofort – aber sie geschieht oft dann, wenn man ihr die Freiheit lässt, sich von selbst zu entfalten.
Bleib also in deiner eigenen Lebendigkeit und lass deinem Lieblingsmenschen den Raum, den er oder sie braucht. Es ist ganz natürlich, dass Veränderung Zeit braucht. Manchmal fühlt es sich vielleicht an, als ob nichts vorangeht – aber glaub mir, jede kleine Bewegung, die du machst, wirkt.
Doch jetzt lass uns zurück zur Frustration kommen.
Es ist völlig normal, dass solche Situationen Frust auslösen – besonders, wenn du das Gefühl hast, dass du alleine losgehst und dein Partner noch zögert. Wichtig ist, diesen Frust nicht in der Beziehung abzuladen, sondern einen gesunden Weg zu finden, ihn zu verarbeiten. Wie kannst du also mit dieser Frustration umgehen?
Hier sind einige kraftvolle Möglichkeiten, um den Frust loszuwerden, ohne die Beziehung zu belasten:
- Bewegung und Sport: Wenn du dich körperlich betätigst, kannst du überschüssige Energie abbauen und gleichzeitig deinen Kopf frei bekommen. Ob Laufen, Yoga, Tanzen oder ein intensives Workout – Bewegung hilft dir, negative Emotionen zu kanalisieren und neue Klarheit zu finden.
- Schreiben und Reflektieren: Journaling oder einfach deine Gedanken in ein Tagebuch zu schreiben, kann unglaublich befreiend sein. Setz dich hin und schreib all die Emotionen nieder, die du fühlst. Das hilft dir, Klarheit zu gewinnen und den inneren Druck loszulassen, bevor er sich in Konflikten entlädt.
- Kreative Ausdrucksformen: Manchmal brauchst du einen kreativen Weg, um die Emotionen zu transformieren. Malen, Musik machen oder Kochen – all das kann dir helfen, deinen Frust in etwas Produktives umzuwandeln und gleichzeitig etwas zu schaffen, das dir Freude bereitet.
- Gespräche mit Vertrauenspersonen: Manchmal hilft es, mit jemandem zu reden, der dich versteht. Ein guter Freund oder eine Freundin kann dir zuhören, und manchmal reicht es, die eigenen Gedanken laut auszusprechen, um wieder in die Balance zu kommen. Achte darauf, dass du reflektierst und nicht nur ablädst.
- Professionelle Unterstützung: Wenn du das Gefühl hast, dass der Frust tief sitzt oder länger anhält, ist es völlig in Ordnung, dir Unterstützung bei einem Coach oder Therapeuten zu holen. Das kann dir helfen, neue Perspektiven zu entwickeln und gesunde Strategien zu finden, um mit deinen Gefühlen umzugehen.
- Zeit in der Natur: Ein Spaziergang im Wald oder einfach Zeit im Freien kann Wunder wirken. Die Ruhe der Natur hilft dir, den Kopf frei zu bekommen und wieder in Kontakt mit dir selbst zu treten. Frische Luft und Bewegung wirken beruhigend und klärend.
All diese Wege helfen dir, den Frust abzubauen, ohne ihn in die Beziehung hineinzutragen. Du wirst merken, dass es dir danach leichter fällt, geduldig und liebevoll mit der Situation umzugehen, während dein Partner vielleicht noch in seiner Komfortzone verweilt.
Veränderung kann manchmal ganz plötzlich geschehen. Vielleicht ist es ein unerwarteter Moment, ein Gespräch oder eine kleine Geste, die alles ins Rollen bringt. Bleib offen für Überraschungen und lass dich von diesen Momenten leiten.
Jetzt fragst du dich vielleicht: Wie lange soll ich warten?
Wie lange braucht es, bis mein Partner oder meine Partnerin den Funken spürt? Die ehrliche Antwort ist, dass es keine feste Zeit gibt. Jeder Mensch und jede Beziehung sind einzigartig. Es kann Wochen, Monate oder sogar länger dauern. Aber der entscheidende Punkt ist, auf dein Gefühl zu hören. Solange du dich in deiner eigenen Lebendigkeit wohlfühlst und spürst, dass du Schritte machst, ist Geduld ein guter Begleiter.
Doch wenn du das Gefühl hast, dass die Frustration über längere Zeit bestehen bleibt oder dass dein eigenes Wohlbefinden darunter leidet, könnte es an der Zeit sein, einen weiteren Schritt zu gehen. Vielleicht suchst du dann das offene Gespräch, in dem du ehrlich über deine Bedürfnisse sprichst. Oder du ziehst in Erwägung, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um gemeinsam Wege zu finden. Wichtig ist, dass du in der Verbindung bleibst – sowohl zu dir selbst als auch zu deinem Partner.
Danke, dass du heute wieder dabei warst. Ich hoffe, diese Episode hat dir neue Impulse und frische Energie gegeben, um deine Beziehung lebendig und erfüllt zu gestalten. Bis zur nächsten Episode von «Beziehungsmagie».
Hast du Fragen oder Anregungen? Du findest mich auf Facebook, LinkedIn, Youtube, Instagram oder über meine Website beatricewespi.ch. Ich freue mich, von dir zu lesen!