Transkript
Weihnachten ist nicht immer nur eine Zeit der Freude und Besinnlichkeit. Gerade in dieser besonderen Zeit sind wir oft gestresst. Und rasch entstehen Spannungen, oder es kommen alte Emotionen in uns hoch, die uns von unseren Liebsten entfernen können. Du wirst heute lernen, wie du mit diesen Emotionen umgehen kannst, Frust und Spannungen auflöst und Raum für Harmonie und Nähe schaffst.
Das ist «Beziehungsmagie», der Podcast, der dir zeigt, wie du in deiner Partnerschaft sicher durch Liebe, Glück und Krise navigierst. Ich bin Beatrice Wespi, Beziehungs- und Business-Coach, und ich freue mich riesig, dass du gerade meinem Podcast lauschst.
Weihnachten steht vor der Türe, eine Zeit der Liebe, der Verbindung und, ja –manchmal auch der Konflikte. Gerade jetzt, wo alles so harmonisch, so besinnlich sein sollte, läuft manchmal gefühlt alles aus dem Ruder. Kennst du das? Dieses Gefühl, dass etwas nicht stimmt, dass irgendetwas nicht so ist, wie du es dir vorgestellt hast. Vielleicht spürst du Enttäuschung, Frust oder eine wachsende Unruhe in dir. Und plötzlich scheint der Streit schon fast vorprogrammiert zu sein.
Stell dir vor, es ist Heiligabend, du hast alles vorbereitet, das Essen, die Deko, die Geschenke. Es sollte ein perfekter Abend werden. Doch deine Partnerin oder dein Partner kommt verspätet von der Arbeit nach Hause. Vielleicht denkst du: «Warum sieht er nicht oder sieht sie nicht, was es noch zu tun gibt und ist nicht früher los im Büro? Warum unterstützt sie oder unterstützt er mich nicht?» Und vielleicht kommt dir sogar der Gedanke, «typisch, das ist doch immer so, nie ist Verlass auf sie, nie ist Verlass auf ihn».
In diesem Moment bist du im Widerstand. Du kämpfst innerlich gegen die Realität, gegen das, was jetzt gerade ist. Und je mehr du denkst, so sollte es nicht sein, desto mehr Druck entsteht in dir. Vielleicht sagst du nichts, wenn sie oder er die Tür hineinkommt, aber der Groll baut sich auf. Oder du sprichst es an, doch in einem Tonfall, der eher anklagend als verbindend wirkt. Kennst du das?
Das ist ein typisches Beispiel von innerem Widerstand. Oft merken wir gar nicht, wie diese inneren Kämpfe uns selbst und unsere Beziehung belastet und wie sie Distanz zu unserem Lieblingsmenschen schaffen.
Warum fühlt sich das so schwer an? Und wie können wir wieder in die Verbindung kommen? Genau darum geht es in dieser Episode. Wie du über die Feiertage zu mehr Harmonie findest, indem du emotionale Widerstände erkennst und loslässt.
Lass uns zuerst einmal darüber sprechen, was Widerstand überhaupt bedeutet. Ein innerer Widerstand entsteht immer dann, wenn wir nicht annehmen können, was gerade ist. Und das passiert oft, wenn unser Lieblingsmensch etwas tut oder sagt, das unseren Vorstellungen nicht entspricht. Oder wenn Gefühle wie Enttäuschung oder Traurigkeit oder auch Wut auftauchen und wir denken, das darf jetzt nicht sein. Dieser Widerstand fühlt sich an wie ein innerer Kampf. Er blockiert uns. Einerseits trennt er uns von der Verbindung zu uns selbst. Andererseits schafft er Distanz zu unserem Gegenüber. Und was noch schlimmer ist, er verschliesst alle Türen für andere Möglichkeiten. In diesen Momenten sehen wir nicht mehr, wie wir aus der Situation vielleicht sogar etwas Gutes herausholen könnten.
Und nun zurück zum Beispiel. Was wäre, wenn du stattdessen denkst, okay, es ist jetzt so, ich kann es nicht ändern. Und, ganz, ganz wichtig, es hat nichts mit mir zu tun. Weil oft interpretieren wir in solche Dinge hinein, dass er oder sie das extra macht. Das höre ich oft in meinen Coachings, oder dass er oder sie mich in dem Fall doch nicht richtig liebt, wenn er oder sie jetzt zu spät kommt. Aber mit dem hat es in der Regel absolut gar nichts zu tun. Also atme dreimal tief durch und überlege dir, was jetzt das Wichtigste ist. Und das packst du an. Und alles andere lässt du vorerst mal sein. Spürst du, wie der Druck langsam nachlässt?
Und ja, Akzeptanz bedeutet nicht, dass du einverstanden bist oder das cool findest, wenn sie oder er jetzt zu spät kommt. Und es ist auch völlig okay zu sagen, ich finde das nicht gut. Doch wenn du die Situation «einfach», und das sage ich in Anführungszeichen, weil ich weiss, es ist absolut nicht einfach, annimmst, wie sie ist, geschieht etwas Wunderbares. Du bleibst bei dir in deiner Ruhe und genau das öffnet neue Türen. Für Möglichkeiten, die du, solange du im Widerstand bist, oft gar nicht sehen kannst.
Ein Widerstand entsteht immer dann, wenn wir uns gegen das sträuben, was gerade ist und sich für uns nicht stimmig anfühlt. Widerstand kann nicht nur im Verhalten unseres Gegenübers entstehen, sondern auch in Bezug auf unsere eigenen Gefühle. Gerade an Weihnachten kommen oft alte Emotionen hoch. Vielleicht erinnerst du dich an ein Fest aus deiner Kindheit, das nicht so harmonisch war, wie du es dir gewünscht hättest. Vielleicht hast du damals den Streit deiner Eltern erlebt oder dich einsam gefühlt, obwohl alle zusammen waren. Solche Erinnerungen tauchen manchmal unerwartet auf und fühlen sich genauso lebendig an wie damals.
Wie also können wir diesen Widerstand auflösen? Wie bereits besprochen, gibt es zwei Bereiche, in denen diese inneren Konflikte entstehen können. Einerseits können sie ausgelöst werden durch das Verhalten unseres Gegenübers und andererseits in unseren eigenen Gefühlen.
Lass uns zuerst die Schritte anschauen, die dir helfen, aus dem Widerstand den du gegenüber der Situation mit deinem Lieblingsmenschen auszusteigen. Der erste Schritt ist zu erkennen, dass du im Widerstand bist. Achte dabei auf Sätze in deinem Kopf wie «Das sollte nicht so sein» oder «Sie oder er müsste anders handeln». Das sind klare Hinweise darauf, dass du dich innerlich gegen etwas sträubst. Oft bringt allein diese Erkenntnis schon eine erste Entspannung. Und ich weiss, das ist nicht einfach, das braucht ganz viel Bewusstsein im entsprechenden Moment.
Der zweite Schritt ist Akzeptanz. Und ja, ich weiss, das klingt jetzt einfacher als es oft ist. Dabei ist aber eines wichtig zu wissen. Akzeptanz bedeutet nicht, dass du alles gut heisst oder für richtig hältst. Es bedeutet «nur» die Realität so anzunehmen, wie sie gerade ist. Also im vorherigen Beispiel bist du sicher nicht begeistert, dass Sie oder er jetzt zu spät bist, sondern es geht darum, den Druck loszulassen. Und dann frag dich, kann ich das jetzt einfach mal so stehen lassen? Oft nimmt das schon viel von der inneren Anspannung weg. Oder wenn Dinge immer wieder geschehen, die für dich nicht stimmig sind, dann ist es natürlich wichtig, dass du darüber sprichst. Und gerade an Weihnachten haben wir oft unausgesprochene Vorstellungen davon, wie alles laufen soll. Aber dein Partner oder eine Partnerin kann nicht in deinen Kopf schauen. Und sag klar und liebevoll, was dir wichtig ist. Oder du darfst auch klar und liebevoll sagen, dass du das jetzt nicht toll findest, dass sie oder er zu spät ist. Und dass ihr jetzt gemeinsam schauen könnt, was ihr noch erledigen könnt, und was ihr sein lassen könnt.
Wenn wir im Widerstand zu unseren Gefühlen sind, geschieht genau das, was gerade oft an Weihnachten vorkommt. Es kommen, wie ich bereits erzählt habe, alte Emotionen hoch. Und dann spürst du vielleicht Traurigkeit, Frust, Enttäuschung oder Wut und denkst dir, das darf doch jetzt nicht sein, wir haben Heiligabend, das soll doch glücklich sein, das soll ein glücklicher Abend werden, ich möchte jetzt harmonisch sein. Aber je mehr du versuchst, dieses Gefühl wegzudrücken, desto stärker wird es. Auch hier ist Akzeptanz der erste Schritt. Atme tief durch und erlaube dir, diese Gefühle einfach zu spüren.
Wichtig ist, nicht in eine Geschichte hineinzurutschen, was ich gerne als «Drama» bezeichne. Also nicht zu sagen, «warum kommt wieder diese Traurigkeit hoch? Das ist jetzt doch schon 20 Jahre her. Warum werde ich jetzt wütend, das sollte doch nicht sein.» Und je nachdem spinnen wir dann das Ganze weiter. «Wird es jetzt jede Weihnacht so sein, kann ich nicht mal mehr Weihnachten in Ruhe feiern,» was auch immer. Diese Geschichte, dieses Drama, das darfst du stoppen. Denn solche Geschichten verstärken das Gefühl nur noch mehr und halten es fest.
Wenn möglich, nimm dich kurz raus, indem du zum Beispiel auf die Toilette gehst und deinen Gefühlen Raum gibst. Oder noch besser, vertraue dich jemandem an, indem du dieser Person von deiner Traurigkeit, deinem Frust oder deiner Wut erzählst. Idealerweise nicht einer Person, bei der die Gefahr besteht, dass sie mit dir in ein Drama einsteigt.
Gelingt dir das, so verschwinden diese Gefühle von es darf nicht sein und die Gefühle können durch dich durchfliessen. Und meine Erfahrung ist, dass sie sich oft schon mit dem Annehmen wieder verabschieden oder meistens nicht lange anhalten.
Wenn du also merkst, dass du in den Widerstand gehst, erinnere dich daran, was wäre, wenn ich die Dinge so annehme, wie sie gerade sind. Und du darfst durchaus kundtun, dass du etwas nicht gut findest. Wenn du das jedoch ohne Widerstand tust, kannst du es in Verbindung zu deinem Gegenüber sagen und du wirst sehen, dein Gegenüber reagiert dann oft ganz anders.
Vielleicht magst du es einfach einmal ausprobieren. Atme tief durch und sage dir, ich lasse das jetzt so stehen, wie es ist. Beobachte, was passiert, wenn du den Widerstand loslässt. Oft entsteht dann Raum für neue Lösungen, Ruhe und Verbindung.
Und denk dran, Weihnachten muss nicht perfekt sein. Es darf echt sein. Und genau darin entsteht oft die grosse Nähe. Zu dir selbst und zu deinem Lieblingsmenschen und natürlich zur ganzen Familie.
Ich hoffe, diese Gedanken helfen dir, in diesem Jahr mit mehr Leichtigkeit und Harmonie durch die Festtage zu gehen. Und sei dabei liebevoll mit dir. Es wird dir vermutlich nicht jedes Mal gelingen, aber jedes Mal, wenn es dir gelingt, dann feiere dich und versuch es auf ein Neues. Lass los, was dich blockiert und schaffe Raum für das, was wirklich zählt: Liebe, Verbindung und gemeinsame Zeit.
Ich danke dir, dass du heute dabei warst. Wenn dir die Folge gefallen hat, teile sie gerne mit jemandem, der sie gerade gut gebrauchen kann. Ich wünsche dir von Herzen harmonische Festtage. Bis zum nächsten Mal, wenn es wieder heisst, Beziehungsmagie sicher durch Liebe, Glück und Krise navigieren.