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Verletzungen in Beziehungen – ein Tabu?

Denkst du, dass es in Beziehungen keine Verletzungen geben darf? Oder eine andere Frage: Was wäre, wenn Verletzungen selbst in den besten Beziehungen völlig normal sind? Nicht tagtäglich, aber unvermeidbar?

Auch in glücklichen Partnerschaften gibt es Momente der Verletzung. Die eigentliche Frage ist nicht, ob sie passieren, sondern wie wir als Paar damit umgehen. Genau darüber spreche ich heute mit dir.

Ich bin Beatrice Wespi, Beziehungs- und Business-Coach. Vielleicht kennst du mich bereits aus meinem Podcast «Beziehungsmagie» oder meinem YouTube-Kanal. Falls nicht, freue ich mich, wenn du den Kanal heute noch abonnierst.

Warum sind Verletzungen in Beziehungen unvermeidbar?

Verletzungen sind ein riesengrosses Thema – nicht nur in Krisen, sondern in jeder Beziehung. Warum? Weil wir alle unterschiedlich geprägt sind.

Jeder bringt seinen eigenen Rucksack mit Erfahrungen, Überzeugungen und Erwartungen mit. Wir sind unterschiedlich kodiert, das heisst, wir nehmen die gleiche Situation oft völlig anders wahr. Deshalb kann es immer wieder passieren, dass das eine etwas tut – und das andere sich verletzt fühlt.

Und genau hier ist eine entscheidende Perspektivänderung notwendig:

Es geht nicht darum, dass «er oder sie mich verletzt hat». Es geht darum: «Das hat mich verletzt.»

Das ist ein gewaltiger Unterschied.

Missverständnis 1: «Wenn du mich liebst, dann verletzt du mich nicht»

Dieser Gedanke ist tief verankert, aber er ist ein Trugschluss.

Viele glauben: «Wenn er oder sie mich wirklich lieben würde, dann würde er oder sie mich nicht verletzen.» Doch in Wahrheit bedeutet das nur: «Ich erwarte, dass mein Partner meine Gedanken lesen kann und nie versehentlich einen meiner wunden Punkte trifft.»

Aber das ist unmöglich.

Selbst der liebevollste Mensch kann nicht immer wissen, was dich triggert oder welche inneren Verletzungen in dir schlummern.

Verletzungen geschehen oft nicht aus Absicht, sondern weil zwei Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven auf dieselbe Situation schauen.

Neue Denkweise:
«Wenn du mich liebst, wirst du mich sicher irgendwann unabsichtlich verletzen. Aber wenn du mich liebst, wirst du da sein, um es mit mir zu heilen.»

Spürst du die Veränderung?

Missverständnis 2: «Jeder muss mit seinen Verletzungen selbst klarkommen»

Auch diesen Satz höre ich oft.

«Was soll ich damit zu tun haben?»
«Das ist doch dein Problem.»
«Regel das für dich selbst.»

Natürlich geht es darum, Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen. Doch in einer Beziehung sind wir nicht alleine.

Wenn mein Partner verletzt ist, bedeutet das nicht, dass ich die Schuld trage – aber ich kann trotzdem für ihn oder sie da sein.

Neue Denkweise:
«Ich kann deine Wunden nicht heilen – aber ich kann für dich da sein, während du es tust.»

Das ist der feine Unterschied zwischen gesunder Eigenverantwortung und kalter Distanz.

Wie du mit Verletzungen in der Beziehung richtig umgehst

1. Ehrlich kommunizieren, statt schmollen oder kritisieren
Viele Menschen ziehen sich bei Verletzungen zurück oder greifen an. Der erste Schritt ist, die Emotion offen und ehrlich zu benennen, ohne Schuldzuweisung.

2. Zwiegespräche als starkes Tool nutzen
Ein einfaches, aber effektives Tool:

  • Jeder spricht aus seiner Perspektive, ohne unterbrochen zu werden.
  • Der andere hört nur zu, ohne zu bewerten oder sich zu verteidigen.
  • Danach wird getauscht.

3. Den Schmerz anerkennen, statt kleinzureden
Viele Verletzungen werden schlimmer, weil sie abgetan werden.

Beispiel: Ein kleines Kind fällt hin und weint. Eltern sagen oft: «Ach, das ist doch nicht schlimm.»
Doch für das Kind tut es sehr wohl weh!

Genauso in Beziehungen: Es geht nicht darum, ob du den Schmerz verstehst – sondern, dass du ihn anerkennst.

4. Berührung als stärkste Sprache der Heilung
Manchmal hilft eine liebevolle Berührung mehr als Worte. Achte darauf, ob dein Partner in verletzten Momenten Nähe braucht oder lieber Raum für sich.

Fazit: Verletzungen als Chance zur Verbindung

Eine gute Beziehung definiert sich nicht dadurch, dass es nie Verletzungen gibt. Sondern dadurch, wie ihr damit umgeht.

Verletzungen können euch trennen – oder tiefer verbinden als je zuvor. Beziehung bedeutet nicht, dass einer «die Schuld» trägt – sondern, dass beide in Verbindung bleiben. Liebe bedeutet nicht Schmerzlosigkeit – sondern, gemeinsam durch Schmerz zu wachsen.

Nimm diese Gedanken mit:
«Verletzlichkeit ist der Schlüssel zu echter Nähe.»
«Wenn wir lernen, mit Verletzungen umzugehen, erschaffen wir tiefere Beziehungen.»

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