Transkript
Kennst du das, wenn dein Herz plötzlich leise wird?
Wenn du nicht mehr genau sagen kannst, was gerade passiert ist, aber du spürst, dass da etwas ist, das gesehen werden möchte. Vielleicht ist es ein leerer Blick aus dem Fenster. Ein Gespräch, das nicht stattfindet. Eine Nähe, die fehlt und doch so sehr ersehnt wird. Und dann diese eine Träne. Unspektakulär, aber wahr.
Die feine, stille Traurigkeit – und wo sie auftaucht
Traurigkeit in Beziehungen ist oft nicht laut. Sie ist subtil. Sie kommt durch Risse, die keiner sieht, und berührt Stellen in dir, von denen du dachtest, sie wären längst verheilt. Mein Name ist Beatrice Wespi. Ich bin Beziehungs- und Businesscoach und begleite Menschen auf dem Weg zu mehr Tiefe in ihrer Beziehung und zu sich selbst. Ich freue mich riesig, dass du heute dabei bist. Und wenn du meinen Podcast oder meinen YouTube-Kanal noch nicht abonniert hast, dann ist jetzt der Moment.
Der Raum der Traurigkeit
Heute möchte ich mit dir in einen Raum eintauchen, in dem wir viel zu selten bewusst sind. Nämlich in den Raum der Traurigkeit. Und ich spreche nicht nur von der Traurigkeit nach einem Abschied, von der Traurigkeit nach einem Streit. Nein, sondern von all den feinen Momenten, in denen du dich alleine fühlst – trotz Beziehung, trotz Liebe.
Wenn Nähe fehlt – und du trotzdem verbunden sein willst
Traurigkeit zeigt sich, wenn dein Lieblingsmensch da ist, aber nicht wirklich da. Wenn du dich sehnst und nicht gehört wirst. Wenn du weisst, da ist Liebe, aber sie fliesst nicht mehr. Wenn du erkennst, dass etwas endet. Oder wenn du erkennst, dass etwas gar nie richtig begonnen hat.
Und manchmal, und das ist ganz wichtig zu wissen, ist es auch einfach eine alte Traurigkeit, die plötzlich hochkommt, weil ein aktueller Moment gerade dich an etwas erinnert, was du lange vergessen wolltest. Und manchmal ist es die Traurigkeit über dich selbst. Über das, was du dir nicht erlaubt hast oder nicht erlaubst. Über das, was du zu lange ausgehalten hast. Über all die inneren Anteile, die sich nach Weichheit, nach Sanftheit gesehnt haben und doch immer wieder stark sein mussten.
Traurigkeit ist kein Rückschritt
Und Traurigkeit ist kein Fehler. Traurigkeit ist kein Rückschritt, nein, Traurigkeit ist eine Tür. Es ist ein leiser Hinweis deiner Seele: Hier ist etwas lebendig – und es durfte nicht blühen. Hier will etwas gesehen werden. Und darum ist es so wichtig, dass wir diesen Raum der Traurigkeit wahrnehmen und nicht, wie es so oft passiert in unserem Alltag, wo alles so hektisch und schnell ist, einfach rasch drüber hinweggehen.
Traurigkeit will nicht weggemacht werden. Nein, sie will gesehen werden. Traurigkeit will gefühlt werden. Und sie ist ein wirklich tiefer Ausdruck aus deiner innersten Tiefe. Und sie ist ein Zeichen, dass du lebst, fühlst, liebst – aber gerade etwas nicht so geliebt werden kann, wie du es dir wünschst.
Was diese Traurigkeit mit dir selbst zu tun hat
Und das kann mit deinem Lieblingsmenschen zu tun haben. Es kann aber, und das ist sehr oft auch so, mit dir selbst zu tun haben, weil du dir etwas nicht erlaubst.
Und wie kannst du mit dieser Traurigkeit umgehen?
Lass sie durch dich hindurchfliessen
Die Traurigkeit darf einfach durch dich hindurchfliessen. Du musst gar nichts tun, sie einfach wahrnehmen, annehmen und durch dich hindurchfliessen lassen. Du musst sie nicht analysieren. Du musst sie auch nicht verstehen. Es geht nur darum, sie zu halten. Und das tönt alles so einfach. Und ich weiss, es interessiert dich. Das ist manchmal so schwer. Und sie einfach durch sich hindurchfliessen zu lassen – das tut manchmal so verdammt weh.
Aber, und das weiss ich aus eigener Erfahrung: Wenn du nicht in den Widerstand gehst damit und nicht versuchst, sie immer und immer wieder wegzudrücken, dann ist meine Erfahrung, dass sie viel schneller und sanfter hindurchfliesst, als du das meistens vielleicht bisher schon erlebt hast.
Eine kleine Übung für dich
Also: Gib der Traurigkeit ihren Raum, analysiere sie nicht, versuch nicht, sie zu verstehen – nimm sie an und lass sie hindurchfliessen. Vielleicht magst du es so machen, wenn du traurig bist: Lege eine Hand auf dein Herz und atme in die Stelle deines Körpers, wo du sie gerade am stärksten spürst. Und dann sag innerlich: Ich bin da. Ich höre dich.
Du darfst dich in diesem Moment selbst halten. Du darfst dir diesen Moment der Traurigkeit nehmen und dir diesen Raum selber halten. Du brauchst kein Gegenüber, das dich jetzt gerade tröstet. Du kannst lernen, das selbst für dich zu tun – und es ist so wertvoll, weil du dadurch in dir diese Sicherheit spürst.
So, wie du es dir vielleicht früher gewünscht hättest
Und du kannst dir das vorstellen – so, wie du es dir vielleicht früher von anderen gewünscht hättest. Wie du es dir vielleicht als kleines Mädchen oder als kleiner Junge von deinen Eltern gewünscht hättest. Dass sie dich einfach halten. Einfach bei dir sind.
Und ja, du darfst dich auch zeigen in deiner echten Traurigkeit, ohne sie erklären zu müssen. Du kannst deinem Gegenüber das auch sagen: Hey, das macht mich jetzt gerade traurig.
Und auch da: Es braucht nicht immer eine grosse Erklärung.
Reflexionsfragen für deinen Weg
Wenn du magst, nimm dir ein paar ruhige Minuten und spür in diese Fragen hinein:
– Wann hast du dich zuletzt traurig in deiner Beziehung gefühlt?
– Was lag unter dieser Traurigkeit?
– Welche Sehnsucht war da, die unerfüllt blieb?
– Welcher Teil in dir wünscht sich, gesehen zu werden?
Und vielleicht magst du auch einen Brief schreiben – an dich selbst, an deine Traurigkeit oder auch an eine frühere Version von dir. Und ich weiss, das klingt vielleicht etwas „spooky“ – nimm es einfach an, vielleicht öffnet es dir einen Raum.
Ein Bild für deine Heilung
Stell dir vor, die Traurigkeit – und jetzt wird es etwas spirituell – ist ein See. Still, tief und klar. Und du sitzt am Ufer und du beginnst, dich selbst darin zu erkennen. Ganz ehrlich und menschlich.
Und ganz weit hinten am Horizont zieht ein neues Licht auf. Nicht laut. Nicht spektakulär. Aber klar. Denn du hast dir heute selbst wieder ein Stück Nähe geschenkt.
Zum Abschluss
Danke, dass du heute hier warst. In deiner vollen Tiefe, mit deinem Herzen, mit deiner Bereitschaft, auch die leisen Räume wie Traurigkeit zu betreten.
Und wenn dich dieser Beitrag oder die Podcastfolge berührt hat, freue ich mich, wenn du sie weitergibst – an eine Freundin, einen Freund, einen Bruder, eine Schwester oder einfach an einen Menschen, der sich erinnern darf:
Du bist nicht allein. In dir liegt alles, was du brauchst.
Wenn du mir etwas mitteilen möchtest, dann freue ich mich über eine Nachricht von dir.
Du findest mich auf Instagram, Facebook, LinkedIn, auf meiner Website oder auf meinem YouTube-Kanal.
In Liebe,
deine Beatrice