Wenn es knirscht, wenn Nähe weh tut, wenn dein Gegenüber dich nicht versteht oder sich zurückzieht?
Flüchtest du? Wirst du laut? Oder bleibst du ruhig, aber verschliesst dein Herz?
In dieser Folge geht es nicht um das Problem und nicht um den Streit an sich – sondern darum, wie du damit umgehst.
Denn genau das macht den Unterschied zwischen Verbindung und Trennung, zwischen Entwicklung und Wiederholung – und vielleicht auch zwischen dem Ich, das du kennst und dem Ich, das du sein willst.
Worum es in dieser Folge geht
Ich bin Beatrice Wespi, Beziehungscoach für Beziehungskrisen, Trennung und Neuanfänge.
Ich begleite Menschen, die nicht mehr weiter wissen – oder genau wissen, dass es so nicht weitergehen soll.
In meinen Coachings und Programmen geht es nicht nur um Beziehung, sondern vor allem darum, wer du in der Beziehung bist. Und wie du beginnst, bewusst zu wählen, statt dich unbewusst zu verlieren.
Denn das ist es, was wir oft tun: Wir handeln unbewusst aus alten Codierungen.
Und genau hier beginnt Veränderung.
Der wichtigste Gedanke zu Beginn
Wir haben nicht immer Einfluss darauf, was uns im Leben passiert.
Aber wir haben immer – wirklich immer – Einfluss darauf, wer wir damit sind.
Wie wir uns in diesen Situationen verhalten.
Ob wir in die Wiederholung alter Muster rutschen – oder echte Verantwortung übernehmen.
Und darum geht es heute: Wer bist du im Streit? Wer bist du, wenn du dich angegriffen fühlst, wenn du verletzt bist?
Und was wäre möglich, wenn du es bewusst erkennst?
Die 5 Typen im Umgang mit Beziehungsproblemen
1. Der/die Selbstverantwortliche – der Wachstumstyp
Diese Menschen sagen nicht: „Ich habe kein Problem“, weil sie etwas verdrängen – sondern weil sie wachsen wollen.
Sie stellen sich Fragen wie: Was will mir das zeigen? Was hat das mit mir zu tun?
Sie bleiben präsent, auch wenn es unangenehm wird – sie fliehen nicht.
In Beziehungen sind das die, die bleiben, auch wenn es schwierig wird.
Aber: Es kann kippen. Wenn du zu viel bei dir suchst und das Gegenüber ständig entschuldigst, kann deine Selbstverantwortung zur Unsicherheit werden.
2. Der/die Vermeidende – der Rückzugs-Typ
Sie wirken ruhig, angepasst, harmonisch – aber sie ziehen sich innerlich zurück.
Oft sagen sie: „Ach, ist doch kein Problem.“
Aber genau das wird zum Problem.
Denn: Tiefe entsteht nicht, wenn wir uns entziehen.
Konflikte bleiben unausgesprochen, Nähe wird weniger – bis sie für eine Seite nicht mehr möglich ist.
3. Der/die Drama-Typ – Intensität statt Tiefe
Bei ihnen ist alles ein Thema. Viel Emotion, viel Eskalation.
Oft sagen sie: „Ich bin halt emotional“ – aber das allein reicht nicht.
Es geht nicht um Schuld, sondern um Präsenz:
Wird wirklich etwas verstanden – oder ist es ein Ruf nach Aufmerksamkeit, nach Gesehenwerden?
Wenn Dramatyp und Vermeider aufeinandertreffen, wird es besonders herausfordernd.
Einer zieht sich zurück, der andere wird lauter. Das triggert beide Seiten.
Und das kann richtig wehtun.
4. Der/die Lösungsjunkie – schnell raus aus dem Schmerz
Diese Menschen wollen schnell eine Lösung – Hauptsache weg vom Schmerz.
Sie analysieren, argumentieren, verhandeln – aber oft fehlt das Fühlen.
Sätze wie „Komm, wir reden rasch darüber und dann ist es erledigt“ zeigen das Muster.
Doch Beziehung braucht nicht nur Verstand – sie braucht Raum, Gefühl, manchmal auch Stille.
Nicht alles will sofort gelöst werden. Manche Dinge wollen einfach mal da sein dürfen.
5. Der/die Passive – im Opfermodus
Sie sehen das Problem – aber fühlen sich machtlos.
„Ich kann ja nichts tun.“
„Er muss sich verändern.“
Diese Menschen hoffen, dass sich im Außen etwas verändert, statt selbst in Bewegung zu kommen.
Doch echte Veränderung beginnt innen.
Du hast immer Einfluss darauf, wer du bist in dem, was dir begegnet.
Auch das ist ein Akt der Selbstverantwortung – raus aus der Passivität, rein in deine Kraft.
Und jetzt? Wer willst du sein?
Du hast jetzt von den fünf Typen gehört.
Erkennst du dich in einem davon wieder?
Dann frag dich nicht nur: Wer bin ich gerade?
Sondern: Wer möchte ich sein?
Und was brauche ich, um dieser Mensch zu werden?
Gratuliere – du hast ein Muster erkannt. Und das ist der erste Schritt zur Veränderung.
Denn was du erkennst, kannst du verändern.
Vielleicht ist dein nächster Schritt ein ehrliches Gespräch – mit dir selbst oder mit deinem Gegenüber.
Vielleicht brauchst du Unterstützung. Vielleicht möchtest du nicht mehr weglaufen.
Du musst es nicht alleine tun.
Aber du darfst dich entscheiden. Für dich. Für Nähe. Für echte Verbindung.
Zum Schluss
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Und wenn du magst, sehen oder hören wir uns in einer der nächsten Episoden wieder.
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